Gemeinsamer Kartendienst HERE von Daimler, Audi und BMW

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Die drei deutschen Konkurrenzunternehmen in der Automobilwirtschaft arbeiten zusammen! Das ist doch mal eine Neuigkeit. Daimler, Audi und BMW haben eine Software- bzw. Technologiefirma gekauft, die den Wandel des autonomen Fahrens maßgeblich vorantreiben wird. Gemeint ist der Kartendienst HERE von Nokia, der Kartenmaterial und ortsbezogene Dienste mit hochpräzisen Daten versorgen und verknüpfen kann. Hallo Zukunft!

Was genau macht der Kartendienst HERE?

Der finnische Kartendienstleister HERE entwickelt eine Plattform, die hochauflösende Karten mit ortsbezogenen Echtzeit- Informationen kombiniert und so den Kunden ein detail- und sekundengenaues Abbild der realen Welt liefert. Wie das genau passiert? Vorrangig durch die detaillierten Karten in Verbindung mit den Informationen aus den Fahrzeugen, Mobiltelefonen, dem Transport- und Logistikbereich sowie der Infrastruktur, die mittlerweile alle nach und nach an das große weite Netz angeschlossen sind.

Über 6.000 Mitarbeiter – alle nur am Daten sammeln

Das alles klingt so gigantisch und unvorstellbar, dass wir garnicht dran denken wollen, was denn irgendwann einmal passieren wird, wenn diese große Plattform gehackt werden sollte. Im Moment pflegt das Unternehmen täglich Milliarden Einzelinformationen aus mehr als 80.000 Quellen in die Weltkarte ein.

Durch die Informationen aus Millionen von Fahrzeugen und deren Sensoren sollen zusätzliche Quellen so eingebunden werden, dass Informationen über das Umfeld des Fahrzeugs gesammelt werden können. Schließlich wird das System umso genauer, desto mehr Daten in die Plattform einfließen. Wie sagt man so schön: Information ist Macht.

Wichtiger Schritt in Richtung autonomen Fahren

Im Idealfall sollen diese verknüpften Informationen die Welt natürlich besser machen und für einen verbesserten Fahr- und Reisekomfort, mehr Verkehrssicherheit, weniger Stau und saubereren Städten sorgen. Die Bedenken liegen natürlich auf der Hand. Wenn ein fahrendes Auto innerhalb kürzester Zeit gehackt werden kann, dann können die Passwörter locker und ganz in Ruhe ausgeknobelt werden.

Was wir dazu meinen?

Eines haben wir in der Vergangenheit immer gelernt: Hacker sind der Industrie immer – und zwar ohne jede Ausnahme – einen Schritt voraus. Zwar werden die Daten alle anonymisiert und die drei Hersteller geben sich Mühe, die Daten hochgradig zu verschlüsseln und die Unabhängigkeit des Kartendienstleisters zu gewährleisten.

Doch gezielt platzierte Fehlinformationen könnten durch die extreme Vernetzung der Fahrzeuge und weiterer Knotenpunkte untereinander das Chaos des Jahrhunderts bedeuten – und da sind wir noch nicht einmal beim autonomen Fahren, wo sich das Fahrzeug auf seine Sensoren und das Kartenmaterial verlassen muss.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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