Werkseröffnung: Neues Werk für den VW Crafter in Wreśnia, Polen

Nach nur knapp zwei Jahren Bauzeit hat Volkswagen Nutzfahrzeuge ein neues Werk in Września/Polen eröffnet. Hier wird ausschließlich der neue Crafter gefertigt. Bei der Eröffnungsgala konnten wir auch einen Blick in viele Bereiche der nagelneuen Fertigung werfen.

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Der Bau dauerte nur zwei Jahre

Neues Werk von VW Nutzfahrzeuge: 3.000 Angestellte für den Crafter

Aus der Ferne könnte man fast meinen, die von Außen komplett in Grau gehaltene, im Nebel hängende Anordnung von großen Gebäuden wäre die Stadt Września selbst. Das neue Werk liegt etwa 50 Kilometer östlich von Posen, wo VW schon seit Jahren den Caddy baut.

Die neue Fabrik in Wrzesina füllt 300 Fußballfelder und wurde an einem Ort erreichtet, wo vor 2 Jahren noch rein gar nichts war. Dabei ist sie nach Kolossen wie Wolfsburg oder Bratislava erst an achter Stelle der größten VW Werke. Volkswagen ist dankbar, dass sich die Stadt Września so schnell um die Erschließung des gewaltigen Grundstücks gekümmert hat.

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Mehrere Straßen mussten gebaut und extra groß dimensionierte Wasser- Abwasser-, Strom- und Gasanschlüsse geschaffen werden. Knapp 3.500 Bauarbeiter rammten zu Baubeginn – und in der Hochphase – rund 4.000 Befestigungspfähle, 24 Stunden am Tag, gut 16 Meter in den Boden.

Nur 23 Monate Bauzeit, Hochmoderne Fertigung mit 437 Robotern

Auf dem neu erschlossenen Grund in Polen steht nun einer der modernsten Fabrikneubauten seiner Art. Nahezu alle schweren körperlichen Arbeiten werden von 437 Robotern übernommen. Sie bringen die – gerade in der Nutzfahrzeugsparte besonders schweren – Teile wie Schiebetüren zum Montageort, Lackieren die Karosserie nach Kundenwunsch und sparen dabei auch noch jede Menge Strom.

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Die Schweißnähte zwischen Karosserie und Dach erfolgen präzise, energieeffizeient und sicher mit Lasertechnologie. Um Platz zu sparen, wird der Crafter an ein paar Stellen im Werk auch Quer bearbeitet, statt wie gewohnt längs auf der Fertigungsstraße. Das gibt es sonst bei keinem Modell im VW Konzern.

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Das Werk ist und bleibt aufgrund seiner Ausstattung der Produktion von Nutzfahrzeugen vorbehalten. In Kürze soll hier auch die Produktion des zum Crafter baugleichen MAN TGE Anlaufen.

3.000 Angestellte und viele weitere bei polnischen Lieferanten

Volkswagen will, sobald das Werk richtig hochgefahren ist, 3.000 Mitarbeiter im Dreischichtbetrieb beschäftigen. Damit spielt Volkswagen auch mit dieser bisher größten Investition in Polen (über 800 Millionen Euro) eine wichtige Rolle in der Wirtschaft unsers Nachbarlandes.

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Auch bei den rund 45 Zulieferern in Polen werden durch die neue Crafter Fertigung zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. VW Poznan, zu dem das neue Werk in Września gehört, will auch weiter in die Ausbildung investieren und in Kürze einen Dualen Studiengang vor Ort anbieten.

Jens Ocksen, Vorstandsvorsitzender Volkswagen Poznań, übergab das Werk am 24.10.2016 symbolisch dem Werksleiter Ralf Nitzschke. Zahlreiche polnische aber auch deutsche Firmen sind derzeit noch mit letzten Optimierungen der Produktionsstraßen beschäftigt – Beschriftungen und Warnschilder für die national gemischte Belegschaft findet man allerorts sowohl auf Polnisch als auch Deutsch.

Bis ein komplett neues Werk angelaufen ist dauert es nicht ohne Grund einige Zeit: Schließlich sollen 69 verschiedene Crafter-Derivate gebaut werden.

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Matthias Luft

Autos sind mehr als Fortbewegungsmittel. Autor Matthias Luft faszinieren Design, fortschrittliche Antriebe und die neuesten Technologien. Er schreibt auf seiner eigenen Plattform motoreport.de über diese Themen.

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