Porsche bestätigt Turbomotoren für fast alle 911 im Jahr 2016.

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Der mittlerweile schon seit Längerem bestehende Trend in der Automobilindustrie ist Downsizing – kleinere Hubräume und weniger Zylinder, dafür aber große Turbolader. Neben einem deutlich aufwendigeren Hybridsystem stellt diese technische Lösung eine der sinnvollsten dar, die Effizienz von Motoren deutlich zu steigern und so die gesetzlich vorgeschriebenen EU-Abgasgrenzwerte zu erreichen. Auch Porsche kommt daran nicht vorbei und hat gegenüber dem englischen Magazin TopGear bestätigt, dass im Jahr 2016 schon alle neuen 911 mit Turbomotoren ausgestattet sein werden – mit Ausnahme des Hochleistungssportwagens 911 GT3.

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Und was ist jetzt daran so besonders?

Diese Änderung ist ein ziemlich großes Ding. Denn bislang erhielt nur das Top-Modell der 911-Baureihe einen bzw. zwei Turbolader, der Porsche 911 Turbo – alle anderen Modelle hatten immer reine Saugmotoren; das war und ist bis heute Tradition. Aber da Saugmotoren nun von gestern sind und auch Porsche die gesetzlichen Rahmenbedingungen erfüllen muss, erhalten jetzt auch die unteren 911-Modelle ein- oder zwei Turbolader. Dies bestätigte der Entwicklungsvorstand von Porsche, Wolfgang Hatz, gegenüber TopGear in einem Interview.

Sind die Turbomotoren nur eine Zwischen-Technologie?

Zumindest als alleinige Antriebsquelle. Turbomotoren werden in der neuen Modellgeneration 911 (ab 2019) zusammen mit einem Hybridsystem unter der Haube agieren. Auch diese Information ist offiziell bestätigt. Die neue Baureihe 911 (992?) wird also ein Hybrid-911er mit der Technologie des Porsche 918 und 919.

Deutlich mehr Leistung für den Porsche 911 durch eine neue Motorengeneration – eingeführt vom neuen GT3 RS.

Wir hier bei AUTOmativ.de haben schon oft über reine Saugmotoren und Turbomotoren und deren Vor- und Nachteile philosophiert. Doch neben all diesen verschiedenen Meinungen ist eines klar: mit Turboladern bekommt jeder Motor deutlich mehr Leistung – auch wenn sie sich komplett anders entfaltet als bei einem Saugmotor.

Und so wird auch die neue Generation Porsche Motoren deutlich mehr Leistung haben: der neue Porsche GT3 RS wird einen komplett neu entwickelten Sechszylinder-Saug-Boxermotor haben. Porsche wird diesen Motor nehmen, mit Turboladern ausstatten und ihn dann als „Universal-Motor“ in die 911-Baureihe ab 2016 verpflanzen – natürlich mit insgesamt weniger Leistung als beim GT3 RS, aber mit deutlich mehr Leistung als das bisherige Topmodell 911 Carrera GTS.

Bekommt der 911 einen Vierzylinder-Turbomotor?

Genau weiß man es nicht. Aber den Aussagen von Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz zu Folge wird das – zumindest vor dem Jahr 2020 – nicht geschehen. Zudem würde es so derart mit der Porsche 911 Tradition brechen, dass dies nur noch schwer gegenüber Porsche-Kunden zu rechtfertigen wäre.

Sind andere Porsche-Modelle von diesem Technologieumbruch auch betroffen?

Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass auch Boxster-, Panamera-, Macan- und Cayenne-Modelle zum Teil mit dem neuen – im 911 GT3 RS zum ersten Mal verwendetet – Motor ausgestattet werden. Das würde zumindest Sinn machen, Kosten deutlich senken und Entwicklungs- sowie Instandhaltungsaufwand reduzieren.

Doch es kann sein, dass zukünftige Boxster-Modelle einen Vierzylinder-Turbomotor erhalten. Dies hatte Porsche-Chef Matthias Müller letztes Jahr bestätigt. Aber möglicherweise hat man sich eines anderen belehren lassen und wird weiterhin einen Sechszylinder mit deutlich reduziertem Hubraum und Turboladern anbieten – das bleibt noch Spekulation.

Aber wie wird dann der 911 Turbo S heißen, wenn alle 911 Turbolader haben?

911 Booster S vielleicht?

Mia Iannotta

Mia ist seit Mitte 2015 das italienische und - viel wichtiger - eines der beiden weiblichen Herzen von AUTOmativ.de. Ohne ihre Beiträge wäre das Magazin definitiv lebloser und langweiliger. Mia lebt die meiste Zeit des Jahres im Großraum Rom, den Rest verbringt sie irgendwo anders. Warum sie manchmal über Automobile schreibt? Nun, als wir sie auf der Mille Miglia beobachteten, wie sie sich um die Alfisti kümmerte, konnten wir einfach nicht widerstehen.

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