Ratgeber: Warum das Auswuchten der Räder so wichtig ist.

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Zu einem Reifenwechsel gehört auch das richtige Auswuchten. Gerade jetzt beim Umrüsten auf Winterreifen ist dies wichtig – ansonsten ist man durch Lenkradvibrationen nicht nur gestresst, sondern schadet auch seinem Fahrwerk und vor allem dem Bremsweg, der sich um bis zu sieben Meter verlängern kann.

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Zehn Gramm wirken bei 100 Km/h wie 2,5 Kilogramm.

Schon eine Unwucht am Reifen von zehn Gramm wirkt durch die Fliehkraft im Fahrbetrieb bei einem Tempo von 100 km/h wie 2,5 Kilogramm. Erstes Anzeichen einer Unwucht sind meistens Lenkradvibrationen und eine ungewohnte Unruhe des Autos bei höheren Geschwindigkeiten.

Das nervt und verunsichert nicht nur, sondern beschleunigt auch den Alterungsprozess des Fahrzeuges intensiv: die Reifen werden ungleichmäßiger abgefahren und damit erleiden sie einen deutlich höheren Verschleiß. Aber auch Fahrwerkslager und -komponenten, wie beispielsweise die Stoßdämpfer werden deutlich stärker in Mitleidenschaft gezogen.

Zudem führt die Unwucht der Räder zu einer reduzierten Reifenhaftung, was wiederum zu einer Verschlechterung der Traktion, des Bremsvorgangs und der Steuerung des Autos führt. Bei einer Vollbremsung aus 150 Km/h kann sich bei einer Unwucht der Bremsweg sogar um bis zu sieben Meter verlängern.

Doch wie wuchtet man richtig?

Die Fachwerkstatt kann die Räder mit einem Spezialgerät präzise und in kürzester Zeit überprüfen und neu auswuchten. Bei diesem Vorgang werden die Räder auf eine Auswuchtmaschine gespannt und in Rotation versetzt. Auf diese Weise kann die ungleiche Masseverteilung von Reifen und Felgen festgestellt werden. Die Auswuchtmaschine bestimmt dann die Stellen, an denen ein Auswuchtgewicht zu montieren ist.

Marktführer in diesem Segment ist eine Marke der Firma Wegmann Automotive – Hofmann Power Weight. So bietet das Unternehmen Auswuchtgewichte an, die mit Hilfe der entsprechenden Maschinen für die Fachwerkstatt einfach zu montieren sind.

Man unterscheidet zwischen statischer und dynamischer Unwucht.

Man spricht von einer statischen Unwucht, wenn das Rad – auf einer waagrechten Achse frei drehend montiert – nicht in jeder beliebigen Stellung stehen bleibt, sondern immer zu der schwersten Seite nach unten zurückkehrt. Die statische Unwucht tritt immer in der Mitte des Rades auf und wirkt sich durch „Springen“ des Rades beim Fahren aus. Die Unwucht kann durch ein Auswuchtgewicht auf der Gegenseite ausgeglichen werden.

Eine dynamische Unwucht beschreibt die ungleiche Massenverteilung zwischen der Außenseite und der Innenseite der Felge. Die ungleiche Massenverteilung am Rad zeigt sich erst in der Bewegung und führt dazu, dass die Kräfte in verschiedene Richtungen wirken. Dies erzeugt ein Taumeln des Rades. Die dynamische Unwucht lässt sich nur mit einer Wuchtmaschine ermitteln. Durch das Anbringen von Auswuchtgewichten an der Außen- und Innenseite der Felge erfolgt der Ausgleich.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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