Vergleich Seat Leon ST: Erdgas ab Werk oder sparsamer Diesel

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Auf der Suche nach einem praktischen Familienkombi kommen viele Fahrzeuge in Frage. Die Voraussetzungen sind klar, der neue Wagen sollen günstig bei der Anschaffung und dem Verbrauch sein, einen großen Kofferraum bieten und im Idealfall auch optisch etwas her machen. Ein Modell das man in Betracht ziehen kann, ist der neue Seat Leon ST, also die Kombivariante des Mittelklassemodells aus Spanien. Die ist ab sofort auch mit Erdgas ab Werk zu kaufen. Doch kann sich der Leon ST 1.4 Liter TGI gegen den vergleichbaren ausgestatteten1.6 Liter TDI Ecomotive mit Turbodieselmotor behaupten?

Galerie: Seat Leon ST (ab 2014)

Seat Leon ST (ab 2014)
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Das kosten der Leon ST 1.4l TGI und 1.6l TDI-Ecomotive

Der bivalent ausgelegte Motor (Benzin/Erdgas) ist ausschließlich den Ausstattungsvarianten Leon Style (ab 22.240 Euro) und Leon Reference (ab 23.480 Euro) vorbehalten. Der 1,4 Liter TGI leistet 110 PS und soll mit 3,5 kg Erdgas (CNG) auf 100 km auskommen. Für die Umrüstung auf Erdgas ab Werk verlangt der Hersteller einen Aufpreis von rund 2.500 Euro, gegenüber dem vergleichbar motorisierten Benziner. Eine interessante Alternative ist der Leon 1.6 TDI Ecomotive, der ab 23.530 Euro zu kaufen ist. Bei der Steuer nehmen sich beide Fahrzeuge nicht allzu viel, zumindest absolut betrachtet. Für den Erdgas Leon verlangt der Staat im Jahr 30 Euro KFZ-Steuer und für den 1.6 TDI Ecomotive sind es 152 Euro.

Vergleich der Kraftstoffkosten

Ein Blick auf die technischen Daten des Herstellers soll Aufschluss über den Verbrauch der beiden Kontrahenten geben. Im Erdgasmodus kommt der Leon ST im NEFZ-Zyklus mit 3,5 kg Erdgas auf 100 km aus. Das entspricht Energiekosten von rund 4,30 Euro. Geht der Erdgastank zu Neige springt der Benziner an und benötigt rund 5,4 l Benzin auf 100 km, womit die Kraftstoffkosten bei rund 8,50 Euro liegen würden.

Der Diesel schafft die gleiche Strecke mit 3,3 Litern auf 100 km und liegt bei den Kraftstoffkosten damit auf dem Niveau des Erdgasmodells. Kein Wunder also, dass der sparsame Umgang mit Kraftstoff bei beiden Modellen mit der Energieeffizienzklasse “A+” belohnt wird.

Abmessungen und Kofferraumvolumen

Doch wie steht es mit Alltagstauglichkeit? Passt der Kinderwagen in den Kofferraum oder womöglich auch zwei? Ein Blick auf das Kofferraumvolumen gibt Aufschluss und hier unterscheiden sich die beiden Modelle deutlich. Hier muss die Erdgasvariante gegenüber dem reinen Benziner oder dem Dieselmodell den Tribut für den zweiten Tank in der Reserveradmulde zahlen. Denn im zweiten Tank wird das flüssige Erdgas gespeichert und der Ladeboden im Kofferraum leicht nach oben gehoben – Unentschieden also.

Während der Leon ST mit konventionellem Motor einen Stauraum von 587 Litern bietet, sinkt das Kofferraumvolumen bei der Erdgasvariante auf 482 Liter, also 95 Liter weniger. Ähnlich sieht es auch bei umgelegter Rücksitzbank aus, dann verringert sich das Kofferraumvolumen im Vergleich von 1.470 Liter auf 1.365 Liter. In diesem Punkt kann der Leon TGI also nicht überzeugen, ähnlich sieht es bei der Zuladung aus.

Zuladung und Anhängelast

Wer einen Kombi kauft möchte diesen auch beladen können, ohne sich dabei Gedanken zu machen, ob die Fuhre aus dem Baumarkt so nachhause kann oder nicht. Die maximale Zuladung beträgt beim Dieselmodell 510 kg und die zulässige Anhängelast (ungebremst) liegt bei 640 kg. Das Erdgasmodell erlaubt zwar nur eine Zuladung von 466 kg, kann dafür aber bis zu 700 kg an die Anhängerkupplung nehmen.

Technische Daten: Seat Leon 1,4l TGI – Erdgas

Ausgestattet ist diese Variante standardmäßig mit einem manuellen Sechsgangschaltgetriebe und Start-Stopp-Automatik. Die Motorleistung liegt wie schon erwähnt bei 110 PS, das reicht für ein maximales Drehmoment von bis zu 200 Newtonmeter. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 194 km/h erreicht und für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen 11 Sekunden.

Technische Daten: Seat Leon 1,6l TDI – Diesel

Der zum Vergleich herangezogene Diesel bringt ebenfalls 110 PS Motorleistung und hat das gleiche Getriebe an Bord, doch das maximale Drehmoment liegt mit 250 Newtonmeter um ein Viertel höher als beim TGI, der lange Kolbenhub des Dieselmotors macht den Unterschied möglich. Bei Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit nehmen sich die beiden Modelle nicht viel, der Diesel sprintet in 10,6 Sekunden auf 100 km/h und schafft maximal 199 km/h Spitze.

Fazit zum Vergleich von Diesel und Erdgas

Eigentlich bin ich immer ein Verfechter von Erdgasfahrzeugen, ich finde den Kraftstoff an sich toll, die flächendeckende Versorgung ist in Deutschland auf jeden Fall gewährleistet und der Umwelt tut es auch noch gut. Doch beim Seat Leon ST sprechen mehr Argumente für den Ecomotive-Diesel. Er kostet etwa genauso viel im Listenpreis, gewinnt aber in allen Punkten, die mit den Anforderungen an einen Kombi verknüpft sind. Hier zählen vor allem viel Stauraum und ein hohe Zuladung.

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One thought on “Vergleich Seat Leon ST: Erdgas ab Werk oder sparsamer Diesel

  • 10. Oktober 2014 um 14:16 Uhr
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    Ein netter Vergleich, der aber ein paar kleine Fehler enthält.
    1. ist der Leon in der Ausstattungsvariante Reference billiger als in der Variante Style und nicht umgekehrt.

    2. wird der Leon nicht im Werk umgerüstet sondern gleich am Band mit einem Erdgasantrieb ausgerüstet. Richtig ist, dass die zusätzlichen Erdgastanks das Kofferraumvolumen einschränken, sie liegen aber nicht in der Ersatzradmulde – da werden nur Flüssiggastanks eingebaut.

    3. das Erdgas (CNG) wird nicht flüssig im Tank gespeichert – das ist auch wieder das Flüssiggas (LPG) – sondern unter einem Druck von 200 bis 250 bar in gasförmigem Zustand. Verflüssigtes Erdgas, LNG, wird derzeit nur in Nutzfahrzeugen eingesetzt, braucht aber große, schwere Tanks weil es bei einer Temperatur von – 162° C gespeichert werden muss, um flüssig zu bleiben.
    Ob man den Unterschied zwischen 30 und 152 Euro bei der Kfz-Steuer nur für marginal hält, muss jeder selbst entscheiden.

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