Genf 2014: Überraschungen sind möglich.

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Wenn man durch die beiden großen Hallen des Genfer Palexpo Gebäudes schlendert und von Messestand zu Messestand wandert, fallen einem die unterschiedlichsten Dinge auf; Eigenschaften einer Marke, die nicht ausschließlich durch ihre Fahrzeuge definiert werden (können). Man kann den Salon als ganzheitliches Ereignis betrachten – als Gesamtentwicklung der Automobilindustrie. Unterschiede zwischen den Marken sind in ausgeprägter Weise vorhanden.

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Etablierte Kalkulation: Volkswagen.

Plötzliche Gähn-Attacken? Unerwartetes Unwohlsein? Ausdruckslosigkeit gepaart mit kalkulierter Sachlichkeit? Nein, Sie sind nicht krank, Sie haben nur gerade einen Volkswagen gesehen oder stehen beim Volkswagen-Händler. Ok, zugegebenermaßen ist dies überspitzt dargestellt. Eines jedoch ist sicher: Volkswagen traut sich kaum mehr etwas zu.

Der Eindruck bleibt bestehen, dass die Marke zu streng kalkuliert und zum deutschen Toyota mutiert – nur in besser. Die verschiedenen Studien der Vergangenen Jahre – wie zum Beispiel die „VW Bully-Studie“ – wurden und werden nicht realisiert. Emotion: Fehlanzeige. Sehr Schade.

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Kundennahe Verlässlichkeit: Audi.

Audi rollt den neuen TT und die schärfste Version des A1 – den S1 – auf eine der hellsten Bühnen des Salons. Ansonsten bleibt ziemlich viel unverändert.

Herausfordernde Speerspitze im Zeichen des Aufbruchs: Seat.

Über 200.000 Einheiten und 10 Prozent mehr Umsatz gegenüber Vorjahr im abgeschlossenen Geschäftsjahr, darunter über 100.000 verkaufte Seat Leon. Mit Seat geht es nicht nur Design-technisch steil aufwärts: nach der harten Umstrukturierung der obersten Führungsebene scheint bei Seat erfreulicherweise nun auch der finanzielle Heilprozess eingesetzt zu haben.

Dies drückt sich durch eine neue Fahrmaschine mit Doppelkupplungsgetriebe, adaptivem Sportfahrwerk und 280 PS aus – die Nordschleife schafft die Speerspitze von Seat in 7:58 Minuten. Zum Vergleich: der Porsche 918 Spyder fährt die Strecke in 6:57 Minuten.

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Seat Leon Cupra R

Moderner Performer mit zukunftsreicher Perspektive: Skoda.

Einzigartig gut aussehende Hostessen passend zu einer jungen und heiter aufstrebenden Marke und einer Studie, an Hand derer man Design-Elemente künftiger Modelle 1:1 ableiten können wird. Volkswagen wird spätestens nach dieser Design-Studie „Vision C“ mit mehr als nur einem Auge auf Skoda und deren zukünftige Entwicklung schielen.

Galerie: Daumen hoch für Genf: es ist und bleibt etwas Besonderes.

Daumen hoch für Genf: es ist und bleibt etwas Besonderes.
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Daumen hoch für Genf: es ist und bleibt etwas Besonderes.

Marketing präsentiert man ganz groß und schreibt es klein: Opel.

Um Opel ist es seit Anfang des Jahres ziemlich ruhig. Nun, besser so als schlechte Nachrichten, die man eigentlich von Opel gewohnt ist. Aber ist diese Stille um Opel wirklich Absicht der neuen Marketing-Chefin? Abwarten.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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