Haben Elektroautos auch ohne Subventionen eine Chance?

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Entgegen den Meldungen vom Dienstag, bei denen Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle mittelte, dass man Elektroautos nicht direkt subventionieren wolle, scheint die deutsche Bundesregierung nun doch über Vergünstigungen für Käufer von Elektroautos nachzudenken. Zwar sei weiterhin keine Prämie für den Kauf von Elektroautos geplant, wohl aber erhebliche steuerliche Vergünstigungen.

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Haben Elektroautos auch ohne Subventionen eine Chance? (Bild: VW)

Der Bund wird sich engagieren – das ist sicher

Am kommenden Mittwoch, den 11 Mai 2011, wird der Bundeskanzlerin Angela Merkel der zweite Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) vorgelegt. Pünktlich zu den Berichten flammt die Diskussion über eine staatliche Förderung von Elektroautos erneut auf, bisher wurde eine Kaufprämie vom zuständigen Minister strikt abgelehnt. Doch nun heißt es aus Berlin, dass man darüber nachdenke, neu zugelassene Elektroautos für bis zu zehn Jahre von der KFZ Steuer freizustellen. Doch die Industrie sieht Subventionsbedarf von bis zu vier Milliarden Euro.

Doch sind die Subventionen wirklich nötig?

Das die beteiligten Unternehmen immer wieder nach Subventionen schreien gehört wohl zum Geschäft, ob sie auch zwingend notwendig sind, das ist etwas anderes. Wenn die Vorstände ihren Aktionären gerecht werden wollen, müssen sie das Automobil ohnehin neu erfinden, ob mit oder ohne Staat. Elektroautos zu entwickeln, liegt im Kerninteresse der Autobauer, um auch in 125 Jahren noch eine Rolle im Automobilbau zu spielen.

Die Mär, dass der Erfolg der Elektromobilität von staatlichen Subventionen abhängt, ist vor allem den Lobbyisten zu verdanken. Die Mitglieder der NPE sehen in der Marktvorbereitungsphase einen Förderbedarf von vier Milliarden Euro. Zum Vergleich: Nimmt man das VW-Konzernergebnis von 2010, in dem VW rund 7,2 Milliarden Euro netto verdient, wird klar, dass man eigentlich nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, erst recht nicht, wenn man herstellerübergreifend zusammenarbeitet.

Keine Nachfrage ohne Angebot!

Das Ziel der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE), bis 2020 eine Million Elektroautos bis 2020 auf die deutschen Straßen zu bringen, ist dennoch ehrgeizig einzustufen. Daher wollen die Bundesbehörden verstärkt auf Elektromobilität setzen, Dienstfahrzeuge könnten künftig elektrisch betrieben werden, dort wo es sinn macht. Bis 2020 gibt es noch viel zu tun und das nicht nur in der Grundlagenforschung. Der Markt an in Deutschland verfügbaren Elektroautos ist noch recht spärlich. Bisher bestimmen vor allem Kleinserienhersteller das Angebot für Elektroautos in Deutschland.

Die ersten Globalplayer, die Elektroautos in Großserie produzieren, kommen nicht aus Deutschland. Der Vorwurf, die deutsche Autoindustrie habe diese Entwicklung bisher verschlafen, ist teilweise berechtigt, dafür hat man sehr efiziente Verbrennungsmotoren gebaut.

Aber niemand sollte die deutsche Ingenieurskunst und Innovationskraft unterschätzen, erst recht nicht im Automobilbau. Wenn die großen Konzerne VW, BMW und Mercedes samt ihrer Tochtermarken eng zusammenarbeiten, können sie den Vorsprung der asiatischen und französischen Hersteller wieder aufholen. Doch dafür ist Teamwork gefragt, nicht nur zwischen Politik und Wirtschaft, sondernvor allem innerhalb der Industrie. Die Nationale Plattform Elektromobilität ist ein guter Weg, um die notwendigen Synergien zu schaffen. Auf den offiziellen Bericht am Mittwoch darf man sehr gespannt sein.

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