Test Mitsubishi ASX 2.2 DI-D 4WD (150 PS): Auch er kann ordentlich Offroad!

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In die dritte Runde geht es jetzt mit dem nochmals gefacelifteten Mitsubishi ASX – und damit langsam aber sicher ans Ende seines Modellzyklus. Aufgrund seiner langen Marktpräsenz ohne teure Modellwechsel kann Mitsubishi gegenüber seinen Mitbewerbern einen Preisvorteil generieren. Aber nicht nur deswegen lohnt sich ein Blick auf den kleinen Stadt-SUV. Wir bewegten ihn in der Top-Ausführung 2.2 DI-D (Diesel) mit Allradantrieb und 150 PS durchs Minimalgelände.

Frische Frontoptik mit mehr Schärfe

Als der Mitsubishi ASX 2010 auf den Markt kam, zierte eine Frontpartie in Jetfighter-Optik das Gesicht des kleinen Stadt-SUV. Das darauf folgende Facelift im Jahr 2012 gestaltete sich hingegen wieder etwas ziviler und verweichlichter. Die erneute Anpassung im Modelljahr 2017 ist wieder straffer, schärfer und definierter.

Galerie: Mitsubishi ASX 2.2 DI-D 4WD

Mitsubishi ASX 2.2 DI-D 4WD
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Mitsubishi ASX 2.2 DI-D 4WD

Mit dem dritten Eingriff in die Frontoptik und rund 57.000 verkauften Einheiten später, wirkt der Mitsubishi ASX jetzt wieder eleganter und frischer. An der Seitenführung und am Heck haben die Japaner nichts gemacht. Das Heck bleibt nach wie vor etwas bieder und verliert unter anderem aufgrund fehlender LED-Rücklichter an Modernität.

Großzügige Abmessungen und einfaches Interieur

Der ASX punktet mit einem für seine Größe großzügig gestalteten Kofferraumvolumen mit 419 Litern. Klappt man die im Verhältnis 2:1 konstruierte Rückbank um, entstehen 1.219 Liter. Das ist – trotz seines fortgeschrittenen Alters – auf jeden Fall auf der Höhe der Zeit.

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Ein Panorama-Glasdach ist immer eine empfehlenswerte Option – auch wenn man es nicht öffnen kann.

Das Interieur ist einfach gestaltet und pflegt den verzichtslosen Umgang mit Kunststoff. Jedoch sind die wichtigsten Elemente an den richtigen Stellen. In der Top-Ausführung zusätzlich mit Leder, sind einige Hotspots des Interieurs, wie beispielsweise die Umrandung des Multimediasystems mit Schwarz lackierten Elementen oder mit Chrom-Optik versehen. So ergibt der Innenraum durchaus einen ordentlichen Eindruck, auch wenn die Türinnenverkleidungen aus einfachem Plastik bestehen.

Optionen bzw. Serienausstattung in der Top-Version ist ein elektrisch einstellbarer Fahrersitz, Sitzheizung vorn, Lederbezüge, Klimaautomatik, Navi, eine Audioanlage mit 710-Watt-Verstärker, Tempomat, schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, Xenon-Scheinwerfer, Lichtautomatik und ein großes Panorama-Glasdach. Sicherheits- bzw. Komfortsysteme wie Abstandshalteassistenten oder Toter-Winkel-Warner gibt es nicht einmal zu kaufen.

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Ein Highlight ist auch die Schaltkulisse aus den Neunzigern: mit ausgeformten Gassen fühlt sich der Wählhebel wie in einem Labyrinth. Voll Oldschool – das geht besser.

Darüber hinaus bietet der Mitsubishi ASX einen höheren Einstieg und ist von den Außenabmessungen doch nicht zu groß: mit 4,36 Meter Länge und 1,81 Meter Breite bleibt er deutlich unter Volkswagen Tiguan. Auch die Höhe von 1,64 Metern ist vergleichsweise niedrig. Der Radstand liegt bei 2,67 Metern.

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Relativ viel Platz im Fond

Man sitzt auch im hinteren Abteil echt gut. Durch den tiefen Fußraum und der relativ hohen Sitzposition genießen die Beine eine entlastete Position. Darüber hinaus kann man die Füße weit unter den Vordersitz stellen, sodass die gefühlte Beinfreiheit groß ist. Auch das Panorama-Glasdach tut sein Übriges zu einem lichtdurchfluteten und großzügigen Raumgefühl.

Durchzugsstarker Dieselmotor mit 150 PS

Er fährt sich gut und selbstbewusst. Zumindest unsere Top-Version mit Allradantrieb, Sechsgang-Automatik und 150 PS Leistung sowie 350 Nm Drehmoment aus einem 2.2 Liter Vierzylinder. Das Aggregat bekam seine Leistungsspitzen etwas gekappt, damit die gleichförmige und konstante Kraftentfaltung im Vordergrund steht. Das Ergebnis ist ein ausgewogener Motor ohne Emotion oder Hochtechnologie, aber zuverlässig und angenehm zu dosieren.

Der Mitsubishi ASX in der potentesten Form kletterte mit allen Vieren unbeirrt über sandige Pisten und steigungsintensive Matschwege den L200 und Pajeros hinterher. Klar, die fehlende Bodenfreiheit lässt ihn schnell aufsitzen und einsinken.

Zwei andere Motorisierungsalternativen stehen noch zur Wahl: ein 1,6 Liter Benziner mit 117 PS sowie ein ebenfalls 1,6 Liter Dieselmotor mit 117 PS und 270 Nm Drehmoment.

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Der Allradantrieb ist mittels eines Knopfes in der Mittelkonsole permanent aktivierbar. Ansonsten übernehmen einzig die Vorderräder den Antriebs-Job.

Mitsubishi ASX mit ideal abgestimmter Lenkung

Und auch die Lenkung macht eine gute Arbeit. Sie beschreibt den goldenen Mittelweg aus Indirektheit für das Gelände und Direktheit für die Stadtautobahn. Ein Fahrmodus-Schalter gibt es nicht; die Widerstände sind immer die selben.

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Lücke zwischen Outlander und ASX wird ab Herbst 2017 geschlossen

Wer sich noch nicht so recht entscheiden kann und noch ein bisschen Zeit hat: ein weitere Mitsubishi-Modell wird noch in diesem Jahr erwartet. Es soll sich von der Größe her zwischen Outlander und ASX einsortieren – also genau auf Tiguan-Niveau.

Preisvorteil gegenüber Qashqai, Tucson und 3008

Durch seine lange Marktpräsenz ohne teure Technik-Modernisierungen bietet der Mitsubishi ASX gegenüber seinen Mitbewerbern ordentliche Preisvorteile. Bei vergleichbarer Ausstattung können es schon unter Umständen bis zu 3.000 Euro sein, die man gegenüber Nissan Qashqai, Hyundai Tucson oder Peugeot 3008 realisieren kann. Wenn man geschickt konfiguriert, sogar ein bisschen mehr.

Der Grundpreis des kleinen Japaners mit Frontantrieb und 1.6 Liter Benziner mit 117 PS liegt bei knapp 20.000 Euro. Unser Testwagen lag bei rund 35.000 Euro.

Fazit von AUTOmativ

Optischer Eindruck  ++
Qualität Karosserie  +++
Qualität im Interieur  ++
Lenkung  ++++
Fahrwerk  ++++
 Motor  ++++
 Raumangebot  ++++
 Digitales Bedienkonzept  ++
 Innovation  ++
 Preis  ++++
 Gesamteindruck  +++
 +++++ = Maximum

Der Mitsubishi ASX ist natürlich schon in die Jahre gekommen. Jedoch sind die meisten Eigenschaften noch zeitgemäß. Die Optik ist geschmackssache, gefällt uns persönlich aber nicht so wirklich, vor allem weil das Heckdesign veraltet ist. Das Interieur ist in Ordnung, die Materialauswahl ebenso. Jedoch darf man von der Gesamtkomposition nicht zu viel erwarten. Der ASX ist kein Auto in das man sich verliebt – vielmehr beschreibt es einen Weg aus Praktikabilität, guter Technik und einem niedrigem Preisniveau.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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