VW ID.2 (Studie): Neuer Elektro-Polo mit Vorderradantrieb erst 2025 beim Händler

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Volkswagen wird wieder von echten “Auto-Leuten” geführt – das merkt man nicht nur an der neuen Strategie der “Love Brand”, sondern auch jetzt ganz aktuell an der Vorstellung der neuesten Studie “ID.2all”. Saubere Linien, klare Formen und sportliche Akzente geben zumindest der Studie mehr Fahrer-Fokus als beispielsweise die verspielte Vorgänger-Studie “ID. Life”. Im Prinzip wird der hier gezeigte Prototyp ab 2025 als VW ID.2 zusammen mit dem Cupra Urban auf der “MEB-Entry” Plattform in Serie gehen. Beide Fahrzeuge sollen im spanischen Werk in Martorell gefertigt werden. Der VW ID.2 wird zukünftig das Pendant zum bislang noch konventionell angetriebenen Polo. Wer genau hinschaut entdeckt auch ein paar parallele Linien am Exterieurdesign.

Wieder klare, saubere Linien – Volkswagen-DNA im Kern

Volkswagen scheint die 180-Grad-Wende hinbekommen zu haben und präsentiert mit der seriennahen Studie des VW ID.2 – nach einigen Anläufen in der Vergangenheit – seine neue Designsprache. Das Besondere daran: Es orientiert sich wieder – ähnlich der “Volkswagen-Love-Brand-Strategie” – an der ursprünglichen Volkswagen-DNA, die jene Marke am Mittellandkanal einst so erfolgreich und beliebt gemacht hat.

Das Stichwort in diesem Zusammenhang heißt hier “Heritage”. Wenn die Marke Volkswagen im Markt mit Größe bestehen will, muss sie sich mit ihrer Identität, mit ihrer DNA und ihrem Heritage beschäftigen – und diese Punkte auch in neue Fahrzeugdesigns einfließen lassen. Das ist auch das was VW-Konzern- und Porsche-Chef Oliver Blume oft schon erwähnte: “Was viele andere, neue (asiatische) Automarken nicht haben, ist Heritage. Das aber hat Volkswagen”. Wie so oft: Man muss es als Entscheider eben nur wissen, das Gespür dafür haben, sehen und umsetzen.

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Der VW ID.2 wird auf der “MEB entry”-Plattform mit Vorderradantrieb gebaut werden. Der Aufbau und das Fahrzeug-Package unterscheidet sich dann nicht mehr stark von dem des konventionell angetriebenen Schwester-Modells Polo. Nur sollen die Platzverhältnisse des ID.2 bei ähnlichen Außenabmessungen auf Golf-Niveau sein.

Nach dem Wechsel an der Konzern- und Markendesign-Spitze von Volkswagen scheint jetzt Ruhe eingekehrt zu sein. Verantwortlicher Chefdesigner der Marke ist jetzt Ex-Bentley-Chefdesigner Andreas Mindt. Ein absoluter “Auto-Mann” und Wolfsburger Urgewächs mit Stationen bei VW, Audi und Bentley. Und er attestiert:

„Der ID. 2all gibt einen Ausblick auf die neue Designsprache von VW, die auf den drei Eckpfeilern Stabilität, Sympathie und Begeisterung basiert.“

Statement von Volkswagen Chefdesigner Andreas Mindt in der Volkswagen Pressemitteilung

Der Schlüssel des Erfolgs, den der ID.2 ab 2025 sicher haben wird, ist dabei die Emotionalität. Und die spürt man schon beim ersten Blick auf das Exterieur-Design:

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Klar wird die Front beim Serienmodell noch angepasst werden. Aber im Prinzip soll dieses Auto so in Serie kommen: Stramm-betonte Kotflügel, eine mit bekannten Design-Elementen versehene Frontstoßstange, ein großzügiges Felgendesign mit bekannter Struktur und eine Silhouette, die einem Polo sehr ähnlich ist. Der sehr hohe Wiedererkennungswert des VW ID.2 wird auch der Marke Volkswagen wieder helfen, sich im Markt zu behaupten.

Und jetzt schauen Sie sich die ursprüngliche Studie an, die eigentlich irgendwann der ID.2 werden sollte:

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Der VW ID.Life war ein Konzeptfahrzeug, das eigentlich einen Ausblick auf die kommende Serienversion des ID.2 geben sollte. Jedoch gab es reichlich Kritik an der Studie, deswegen startete Volkswagen nochmal vom weißen Blatt Papier. Und es hat sich absolut gelohnt.

Auch zweifelsohne nett – aber in welchem der beiden Fahrzeuge würden Sie sofort sagen: “DAS ist ein Volkswagen!”? Genau, in der ersten. Und das ist die Sache mit der DNA.

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Eine ansteigende und schwebende Mittelkonsole mit Stauraum darunter, große Displays, ein sportliches und fein gezeichnetes Lenkrad in neuem Design und eine ganz klare waagrechte Architektur: Dieses Interieur hat definitiv Potenzial!

Dieses Interieur hat Potenzial: Bitte genau so bauen

Ein sportlich-fokussiertes Interieur mit ansteigender Mittelkonsole und einem neuen Lenkrad-Design, waagrechten und sauber gezeichneten Linien, dabei keine Toleranz für Spielereien. Schließlich ist das Kernprodukt immer noch ein Auto, kein Smartphone oder gar Privat-Kino für zwei Personen.

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Dass Wertigkeit und hohe Qualität nach der Einspar-Ära von Herbert Diess wieder ganz oben auf der Agenda stehen, zeigt das Interieur des VW ID.2: Eine hochwertige Verarbeitung, gute und nachhaltige Materialien und klar herausgearbeitete Details – ohne dabei verspielt zu wirken – kennzeichnen zumindest die Studie des VW ID.2.

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Die Raumausnutzung soll architekturbedingt – bei zum Polo vergleichbaren Außenabmessungen mit knapp über vier Meter Außenlänge – auf dem Niveau eines Golf sein. Großzügig fällt auch das Stauvolumen aus: 490 bis 1.330 Liter soll der Kofferraum des ID.2all fassen. 

Konzeptfahrzeug “VW ID.2all” mit 226 PS

Mit der weiterentwickelten MEB Entry-Plattform soll eine besonders effiziente Antriebs-, Batterie- und Ladetechnologie Einzug in den ID. 2all halten. Das Konzeptfahrzeug verfügt über 166 kW (226 PS) Leistung. Dafür verantwortlich ist eine starke E-Maschine an der Vorderachse. Sie soll den kleinen Elektro-Polo in unter sieben Sekunden von 0 auf 100 Km/h beschleunigen. Bei 160 Km/h ist – zumindest bei einer künftigen Basisversion des ID.2 – Schluss.

Die prognostizierte Reichweite laut WLTP gibt Volkswagen mit bis zu 450 Kilometern an.

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Die Plattform “MEB-Entry” basiert – wie der Name schon sagt – auf der MEB-Plattform, auf der heute die gesamte ID.-Baureihe von ID.3, ID.4 bis ID.7 steht. Künftig soll auf der MEB-Entry-Plattform auch der Cupra Urban (Rebel) und Fahrzeuge von Skoda aufbauen.

Sicherlich werden ab Marktstart dann auch leistungsschwächere ID.2 kommen. Wir rechnen mit einer Basismotorisierung mit einer Leistung von rund 80 kW.

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Auf den ersten Blick kein typisches Volkswagen-Design. Wobei ein Element dürfte bekannt sein: das für den ersten Golf entwickelte C- Säulen-Design. Sehen Sie es?

VW ID.2 Preis und Marktstart

Volkswagen plant den VW ID.2 im Jahr 2025 zu einem Basispreis von unter 25.000 Euro anzubieten. Zum Vergleich: Ein aktueller VW Polo Life (Basisversion) kostet im Moment (15. März 2023) rund 20.800 Euro. Kein Geheimnis ist, dass die Elektromobilität teuer ist. Dennoch werden 25.000 Euro in 2 Jahren – sofern die Inflation so weiter geht – relativ in Ordnung gehen. Der Cupra Urban wird wahrscheinlich rund 2.500 Euro darüber positioniert werden. Und VW betont, dass sie “trotz aller Herausforderungen” an einem Elektroauto für unter 20.000 Euro arbeiten. Ob das dann auf einer MEB-Plattform stehen wird, bleibt abzuwarten.

Ebenfalls in Planung sind entsprechende Sportversionen des VW ID.2. Ob sie dann mit dem neuen, nur für rein elektrisch angetriebene Volkswagen-Modelle vorgesehenen Kürzel “GTX” benannt werden oder ob es dann ein entsprechendes R-Modell des ID.2 geben wird, bleibt heute noch Spekulation. Aber VW ID.2 R sieht doch ganz schick aus, oder?

Technische Daten und Fakten zum VW ID.2

Technische Daten ID. 2all (Konzeptfahrzeug)
AntriebMEB Entry, Frontantrieb
Leistung166 kW / 226 PS
Reichweiteca 450 km (WLTP)
Ladezeit10 bis 80 % in ca 20 min
0-100 km/h< 7 s
Vmax160 km/h
Länge4.050 mm
Breite1.812 mm
Höhe1.530 mm
Radstand2.600 mm
Stauvolumen490 bis 1.330 l
Räder225/40 R20

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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