Fahrbericht Mitsubishi Outlander PHEV Plug-in-Hybrid (2026): Fast-Luxus-Ausstattung für 60.000 Euro
Der Mitsubishi Outlander PHEV (Plug-In-Hybrid) gehört – wie beispielsweise auch der Toyota Prius – zu den erfolgreichsten Plug-in-Hybriden weltweit. In seiner neuen Generation – Modelljahr 2026 – kommt er auch auf den europäischen Markt. Seit Ende 2021 ist dieses Auto auch für den US-Markt sowie für einige asiatische Märkte erhältlich. Bedeutet auch: Die Technik ist nicht mehr die allerneuste. Mit einem rund 2,4 Liter kleinen Saug-Vierzylinder und zwei Elektromotoren – jeweils an Vorder- und Hinterachse – bringt es das System auf 306 PS Leistung. Doch während das SUV in Sachen Qualität und Ausstattung überzeugt, fehlt ihm vor allem eines: Hohe Ladegeschwindigkeiten und ein intelligentes Energiemanagement auf längeren Routen.
Preise und Ausstattung: Hochwertig, aber nicht günstig
Die Basisversion des Outlander PHEV startet bei rund 46.000 Euro. Der Testwagen in der Ausstattungslinie TOP mit Luxury-Paket lag bei 60.190 Euro. Für diesen Preis gibt es ein umfangreiches Ausstattungspaket, das unter anderem Ledersitze, ein Panorama-Glasschiebedach, 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein hochwertiges Soundsystem von Yamaha sowie eine Vielzahl an Assistenzsystemen umfasst. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist fair: Für rund 60.000 Euro bekommt man ein voll ausgestattetes Familien-SUV mit modernem Plug-in-Hybridantrieb, Allradtechnik, einem sehr hohen Ausstattungsumfang und viel Komfort.
Galerie: Mitsubishi Outlander PHEV (2026) - Details
Das Cockpit des Mitsubishi Outlander PHEV sieht einerseits aufgeräumt und sauber gezeichnet aus - andererseits verfügt es über eine hohe Material- und Verarbeitungsqualität - zumindest bei den meisten verbauten Komponenten. (Klicken Sie auf den Pfeil nach rechts, um sich weitere Detail-Bilder des neuen Outlander anzuschauen)
Dennoch: In dieser Preisklasse konkurriert der Outlander direkt mit europäischen Premiummarken – und da wird es technisch und optisch schon etwas enger. Denn bei Tiguan und Co. sind beispielsweise meist die Ladegeschwindigkeiten höher, die Hybrid-Antriebssteuerung intelligenter und das Außendesign massengefälliger. Dazu später mehr.
Antrieb: Dreiklang aus Benziner und zwei Elektromotoren
Unter der Haube arbeitet ein 2,36-Liter-Vierzylinder-Saugmotor mit 136 PS. Unterstützt wird er von zwei permanentmagnetisierten Synchronmaschinen: An der Vorderachse leistet die PSM 85 kW (116 PS) und 255 Nm Drehmoment, an der Hinterachse sind es 100 kW (136 PS) und 195 Nm Drehmoment. Die Systemleistung beträgt 306 PS.
Damit sprintet der Outlander in 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. Das SUV mit rund 200 Millimetern Bodenfreiheit kann dabei im reinen Elektromodus maximal 135 km/h schnell fahren. Die Kraftübertragung erfolgt über ein 1-Gang-Direktgetriebe, das die Leistung sanft und ohne Schaltunterbrechungen auf alle vier Räder verteilt. Dank des sogenannten „Super All Wheel Control-Systems (S-AWC)“ bleibt das SUV auch bei rutschigen Bedingungen – gerade im Winter oder auf Schotterpisten stabil.
Batterie und Laden: Hier fehlt die Modernität
Die Lithium-Ionen-Batterie hat eine Kapazität von 22,7 kWh. Im Alltag reicht das für rund 70 Kilometer elektrische Reichweite bei normaler Fahrweise (nach WLTP sind es 85 Kilometer). Für Pendler und den Stadtverkehr reicht das meist aus – besonders in Kombination mit dem durchaus effizienten Hybridbetrieb.


Doch beim Thema Laden zeigt der Outlander deutliche Schwächen: AC-Laden geht nur bis maximal 3,6 kW – das ist deutlich unter dem heutigen Standard, wo viele Wettbewerber bereits 11 kW bieten. Und auch bei DC-Schnellladen hinkt der Mitsubishi Outlander PHEV hinterher: maximal 50 kW über den veralteten CHAdeMO-Standard sind drin. Das bedeutet in Zeit: 80 Prozent Ladezustand sind über CHAdeMO in rund 33 Minuten möglich (20 Prozent SoC).
Gerade in Europa, wo CHAdeMO kaum noch ausgebaut wird, kann das zur Herausforderung werden. Oder man sieht es entspannt und sagt sich: CHAdeMO ist so selten geworden, dass es kaum jemand hat. Also ist man dort an den schätzungsweise 4.500 Ladepunkten in Deutschland wahrscheinlich ziemlich alleine.

Aber klar, man weiß auch nicht, wie lange CHAdeMO überhaupt noch in Deutschland gepflegt wird – das Risiko ist ja auch immer, dass solche Ladepunkte dann zurückgebaut werden könnten. Deswegen hätte Mitsubishi dem Outlander dringend CCS spendieren müssen.
Fahrverhalten: Komfort statt Sportlichkeit
Auf der Straße präsentiert sich der Outlander PHEV als ruhiger und souveräner Begleiter. Die elektrische Antriebscharakteristik sorgt für unmittelbare Kraftentfaltung, das Zusammenspiel mit dem Benziner ist harmonisch abgestimmt – auch im Übergangsbereich zwischen konventionellem Motor und Elektromotoren.

Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt, Unebenheiten werden gut gefiltert. Dank des Allradantriebs fühlt man sich auch bei schlechtem Wetter sicher. Sportliche Emotionen bleiben aber auf der Strecke: Weder Lenkung noch Fahrwerksabstimmung laden zum aktiven Fahren ein.

Ein bisschen Offroad ist drin
Auch wenn der Mitsubishi Outlander PHEV primär für den Alltag und die Langstrecke konzipiert ist, bringt er eine ordentliche Portion Geländetauglichkeit mit. Mit einem vorderen Böschungswinkel von 18,7 Grad, einem hinteren Böschungswinkel von 22,5 Grad sowie einem Rampenwinkel von 18 Grad lassen sich auch unbefestigte Wege, steilere Zufahrten oder leichte Offroad-Passagen souverän meistern.
In Kombination mit dem permanenten Allradantrieb bietet der Outlander damit genügend Reserven für den Familienurlaub in den Bergen oder den Ausflug mit leichtem Anhänger auf unwegsamem Untergrund.


Innenraum und Qualität: Hochwertige Materialien und Verarbeitung
Im Innenraum überzeugt der Outlander PHEV mit viel Platz, hochwertigen Materialien und relativ moderner Technik. Highlights sind das 12,3-Zoll-Digitalcockpit, das Head-up-Display, eine dreizonenfähige Klimaautomatik und das Yamaha Ultimate Sound-System. Die Verarbeitung wirkt hochwertig, Sitze und Materialien sind auf Augenhöhe mit europäischen Konkurrenten.

Der Kofferraum bietet mit 495 bis 1.404 Litern Volumen genug Platz für Familie und Freizeit. Besonders praktisch: In der zweiten Sitzreihe gibt es eine 230-Volt-Steckdose – ideal für Camping oder das Laden von E-Bikes.

Mitsubishi Outlander PHEV (2026) mit nur 1,6 Tonnen Anhängelast
Ein entscheidender Punkt für viele Käufer ist die Anhängelast. Der Outlander PHEV (2026) darf gebremst bei 12 Prozent Steigung maximal 1.600 Kilogramm ziehen. Ungebremst sind es 750 Kilogramm. Die maximale Stützlast liegt bei 80 Kilogramm, ebenso wie die maximale Dachlast – ausreichend für Fahrräder oder eine Dachbox, jedoch ohne große Reserven.
Beim Blick auf die Gewichte zeigt sich: Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 2.665 Kilogramm, das Leergewicht liegt – je nach Ausstattung – bei rund 2.230 Kilogramm. Daraus ergibt sich eine Zuladung von etwa 510 Kilogramm inklusive Fahrer (75 kg). Die Achslasten sind mit 1.385 kg vorn und 1.545 kg hinten angegeben. Damit eignet sich der Outlander PHEV für kleinere Wohnwagen, kompakte Anhänger oder Freizeittransporte. Für schwere Caravans oder Pferdeanhänger ist die Zugkraft dagegen klar begrenzt und auch hier unterhalb der Mitbewerber.

Fazit: Ein Auto voller Technologie – aber ohne Herzklopfen
Der Mitsubishi Outlander PHEV überzeugt durchaus – vor allem durch sein hohes Ausstattungsniveau, seine Material- als auch Verarbeitungsqualität, seine Variabilität und seine Einpreisung für den deutschen Markt. Doch emotional bleibt der Funke aus. Das Design ist polarisierend und aufregend, aber für die meisten wahrscheinlich nicht unbedingt gefällig und zeitlos. Das Fahrgefühl ist komfortabel, aber nicht dynamisch. Und der Antrieb ist modern – aber die Ladekomponenten mit CHAdeMO und das relativ langsame AC-Laden wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Zeit.
Damit bietet er viel Auto fürs Geld, eine starke rein elektrische Reichweite und eine umfangreiche Sicherheits- und Komfortausstattung. Wer ein zuverlässiges, technisch ausgefeiltes und komfortables SUV sucht, findet im Outlander PHEV einen überzeugenden Begleiter. Wer jedoch Wert auf Emotionalität und moderne Ladetechnik legt, sollte sich bei europäischen Wettbewerbern umsehen.

Technische Daten Mitsubishi Outlander PHEV (2026)
Technische Daten Mitsubishi Outlander PHEV (2026) | |
Preis | Grundpreis: ca. 46.000 € • Testwagenpreis: ca. 61.190 € |
Abmessungen | Länge: 4719 mm • Breite: 1862 mm (2144 mm inkl. Spiegel) • Höhe: 1750 mm • Radstand: 2704 mm • Bodenfreiheit: 199 mm |
Motor (Benziner) | 2.4 MIVEC • 4 Zylinder • 100 kW (136 PS) • 203 Nm • Hubraum: 2360 cm³ |
Elektromotoren | Vorderachse: 85 kW (116 PS), 255 Nm • Hinterachse: 100 kW (136 PS), 195 Nm |
Systemleistung | 225 kW (306 PS) |
Fahrbatterie | Lithium-Ionen • 22,7 kWh • 355 V • 96 Zellen • Reichweite: ca. 85 km (WLTP kombiniert), ca. 102 km (innerstädtisch) |
Ladezeiten | AC-Laden max. 3,5 kW (ca. 6,5 h bei 230 V/16 A) • DC-Laden max. 50 kW (80 % in ca. 32 Min.) |
Fahrleistungen | 0–100 km/h: 7,9 s • Vmax: 170 km/h (elektrisch 135 km/h) |
Antrieb | Permanenter Allradantrieb (S-AWC) mit Active Yaw Control |
Fahrwerk | Vorn: McPherson • Hinten: Multilenker |
Gewichte | Leergewicht: ca. 2230 kg • Zuladung: ca. 510 kg • Anhängelast: 1600 kg gebremst, 750 kg ungebremst • Dachlast: 80 kg • Stützlast: 80 kg |
Geländewinkel | Böschungswinkel vorn: 18,7° • hinten: 22,5° • Rampenwinkel: 18° |
Gepäckraum | Länge: 980 mm • Breite: 1349 mm (zwischen Radkästen: 1070 mm) • Volumen: 495–1404 Liter (VDA) |
Sitzplätze | 5 |
Wartung | Intervalle: 20.000 km |
