Fahrbericht Renault Alaskan dCi 190 Intense: König der Baustelle

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Für all jene, die sich um unser täglich Brot und Gemüse kümmern und verantwortlich für die Erbauung unserer warmen Häuser und Wohnungen sind, ist der Renault Alaskan auf Basis des Nissan Navara einen Blick wert. Natürlich gilt das auch für weitere Nutzungszwecke, wie Freizeitsportler oder Familien. Wir hatten den Renault Alaskan dCi 190 in der “Intense” Ausstattung im Test.

Baugleich mit X-Klasse und Navara

Die schwäbische Edelkonkurrenz (und gleichzeitige ehemaliger strategischer Partner) Mercedes-Benz hat die X-Klasse im Angebot. Sie basiert – genau wie der Alaskan – auf dem Nissan Navara. Beide Nutzer der Originalplattform haben bislang keinen großen Erfolg. Mercedes-Benz wird wohl auch seinen neuen Pick-Up wieder einstellen.

Renault Alaskan dCi 180 Pick Up Lastenesel im Test und Fahrbericht AUTOmativ.de Benjamin Brodbeck Nissan Navara Mercedes X Klasse 20 750x450 - Fahrbericht Renault Alaskan dCi 190 Intense: König der Baustelle
Sieht ganz gut aus, der Alaskan in gleißendem Licht. Aber die “Intense”-Version passt irgendwie nicht zu seinem groben Image – und ist zu teuer.

5,40 Meter lang, üppige Ladefläche

Der Franzosen-Pick-Up ist 5,40 Meter lang. Ihn gibt es nur als Doppelkabine. Die Länge der Ladefläche liegt bei 1.578 Millimetern, die Breite vor den Radkästen bei 1.560 Millimetern. Die Fläche der Ladefläche liegt bei 2,56 Quadratmetern. Das sind alles – klar, wie könnte es anders sein – nahezu die selben Werte wie bei Navara und X-Klasse.

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Interieur gemacht für grobe Handschuhe

Die Ausformung der Interieurelemente ist durchaus als grob zu beschreiben. Teils wülstige Ausformungen, viel Plastik und grobe, alte Knöpfe gehören zum Standard.

Klar: So kann man das Cockpit und alles andere immer mit groben Arbeitshandschuhen bedienen. Das ist okay – da ist es auch fast egal, dass sich das Kunstleder-Lenkrad mit seinen Multifunktionstasten anfühlt wie eine chinesische Spielekonsole für einen Dollar.

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Renault Alaskan dCi 180 Pick Up Lastenesel im Test und Fahrbericht AUTOmativ.de Benjamin Brodbeck Nissan Navara Mercedes X Klasse 4 750x450 - Fahrbericht Renault Alaskan dCi 190 Intense: König der Baustelle
Nun, das Cockpit ist durchaus funktional. Aber schön ist anders. Bei einem Nutzfahrzeug interessiert das jedoch wenig – bei dem Preis und der “nobelsten” Ausstattungslinie interessiert es dann aber doch.

Ein Motor in zwei Leistungsstufen

Für Vortrieb sorgt beim Alaskan dCi 190 ein 2,3-Liter-Turbodiesel mit 190 PS. Die etwas schwächere Variante des selben Aggregats leistet 163 PS (160 dCi). Beide verfügen serienmäßig über ein Sechsgang-Handschaltgetriebe, optional über eine Siebenstufen-Wandlerautomatik.

Der Motor läuft sehr rau, hat aber vor allem im unteren Drehzahlbereich gut Leistung. 450 Nm schieben alle vier Räder an. Aber das rechtfertigt kaum seinen hohen Preis, denn in der unteren Ausstattungslinie kostet der Alaskan mit stärkerem Motor ab 41.507 Euro.

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Unter dem Auto gibt es ein serienmäßiges Reserverad. Ansonsten ist die Konstruktion auf einem Gitterrohrrahmen basierend und relativ trivial aufgebaut.

Anhängelast von 3,5 Tonnen

Gebremste Anhänger können beladen werden bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Denn so viel kann der Alaskan mit Allradantrieb ziehen. Auch keine Überraschung: Das können die meisten Pick-Ups. Seine Nutzlast liegt übrigens bei einer Tonne.

Fazit zum Renault Alaskan dCi 190

Der Renault Alaskan ist für das was er ist und kann zu teuer. Mit einem Testwagenpreis von rund 46.000 Euro ist die Qualität sowie der Nutzwert nicht nachzuvollziehen. Aber: Er ist gut in dem, wofür er primär gemacht ist: den Matsch. Kein Familienauto, kein Stadtauto. Sondern ein reiner Lastenesel. Ob da das Original nicht doch mehr überzeugt?

 Bewertung Renault Alaskan dCi 190 Intense
 Optischer Eindruck +++
 Qualität Karosserie +++
 Lackqualität Karosserie +++
 Qualität im Interieur ++
 Sitzkomfort Cockpit +++
 Sitzkomfort Fonds ++
 Digitales Bedienkonzept ++
 Raumangebot ++++
 Innenraumgeräusch / Dämmung +++
 Lenkung +++
 Spurtreue +++
 Fahrwerk ++++
 Motor +++
 Getriebeabstimmung++++
 Innovation ++
 Preis ++++
 Gesamteindruck +++
  ++++ = Maximum

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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