Neuer Hyundai Ioniq 5 (2022): Wunderschön-Werk der Technik

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Da fällt selbst uns nichts mehr ein wenn wir dieses Elektroauto sehen: Präzise, gerade Linien, feinste LED-Leisten und -Punkte, klare Kanten und ein sauberes, sattes Gesicht treffen auf modernste Technologien – wie beispielsweise ein Solardach – und einen großzügigen Innenraum. Und das alles zu einem Preis ab rund 42.000 Euro. Der Hyundai Ioniq 5 feierte seine Weltpremiere – und gefühlt steht die Elektroauto-Welt heute still. Wir haben die ersten Details des bildschönen koreanischen Stromers, der im Frühsommer 2021 auf den Markt kommen soll.

Die Luft wird dünn

Ganz gleich ob für Tesla, Volvo, Mercedes, VW oder auch Honda, Geely und MG (und viele weitere Hersteller mehr): Der E-Auto Markt ist im Moment so umkämpft wie noch nie. Fast täglich kommen Neuvorstellungen und wollen sich übertrumpfen. Jetzt auch noch Hyundai. Und schon beim Anblick denken wir uns: Ja, das ist genau das Konzept, genau der Look – genau der Platz, den ein Elektroauto bieten muss. Der Hyundai Ioniq 5 scheint perfekt. Ist er das auch? Hat er das Zeug zum nächsten heißen Shit?

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Alleine diese Rückleuchten-Grafik, dieses geschlossene, ruhige, aber dennoch interessante Design: Ist das Kunst? Das kann nicht weg.

Hyundai Ioniq 5 basiert auf der E-GMP Plattform

Das elektrische kleine Kompakt-SUV (im Marketing-Sprech auch “CUV” genannt), ist das erste Modell der neuen Submarke Ioniq. Hyundai stellt bis 2024 zwei weitere rein elektrische Ioniq-Modelle vor. Sie stehen auf der sogenannten „Electric Global Modular Platform“ (E-GMP), also ein Elektrobaukasten für künftige E-Autos, ähnlich des MEB von Volkswagen.

Mit einer Länge von 4.635 Millimetern, einer Breite von 1.890 Millimetern und einer Höhe von 1.605 Millimetern bei einem Radstand von 3.000 Millimetern ist das Platzangebot des Ioniq 5 vergleichbar mit einem Fahrzeug aus dem D-Segment.

Teure Clamshell-Haube

Hyundai verwendet bei seinem neuen Ioniq 5 erstmals eine sogenannte „Clamshell“-Motorhaube. Ähnlich des Porsche Macan zieht sie sich über die Kotflügel bis zu den Radhäusern und erstreckt sich wie eine Muschelschale über die gesamte Fahrzeugbreite. In Kombination mit den dadurch geringen Spaltmaßen ergibt sich ein formschönes, hochwertiges Gesamtbild mit optimalen aerodynamischen Eigenschaften.

Das ist nicht nur schön anzuschauen und ergibt eine flüssige Formensprache – es ist vor allem eines: Teuer in der Produktion. Das leistet sich Hyundai zu Gunsten eines harmonischen Designs. Und: Es lohnt sich, wie man auf den Bildern eindrucksvoll sieht.

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Kunden können aus insgesamt neun Außenfarben wählen, dazu gehören die zwei Optionen mit mattem Finish Gravity Gold und Shooting-Star Grey sowie die Mineraleffekt-Lackierungen Digital Teal (blaugrün), Mystic Olive, Lucid Blue und Phantom Black. Weitere verfügbare Außenfarben sind neben Atlas White die Metallic-Lackierungen Galactic Grey und Cyber Grey.

Hyundai IONIQ 5 geht auf 800 Volt

Sowohl bei der Verwendung umweltfreundlicher Materialien als auch bei der Antriebsleistung setzt Hyundai mit dem Ioniq 5 Maßstäbe. Neben einer 800-Volt-Technologie für besonders schnelle Ladevorgänge und weiterer Performance-Vorteile (Porsche Taycan basiert auch auf 800 Volt), bietet der Ioniq 5 auch die Vehicle-to-Load-Funktion, mit der der Fahrer den Batteriestrom inner- und außerhalb seines Fahrzeugs nutzen kann.

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Mit dem Hyundai Ioniq 5 verfügt zudem erstmals ein elektrisches Modell von Hyundai über 20-Zoll-Räder, die hinsichtlich ihrer aerodynamischen Eigenschaften ebenfalls optimiert wurden.

Großer Innenraum mit Relax-Funktion

Die Mittelkonsole im Hyundai Ioniq 5 lässt sich um bis zu 140 Millimeter zurückschieben. In Kombination mit dem flachen Boden des Fahrzeugs ermöglicht diese bewegliche Insel ein flexibles Ein- und Aussteigen der Insassen, mehr Bewegungsfreiheit und ein hohes Maß an Komfort.

Die Vordersitze sind flexibel einstellbar, beheizbar und verfügen über eine ausklappbare Beinauflage und Relax-Funktion. Fahrer und Beifahrer können sich in einem ergonomisch optimalen Winkel zurücklehnen, beispielsweise um sich während eines Ladevorgangs auszuruhen. Die Rücksitzbank lässt sich umklappen und ebenfalls elektrisch um bis zu 135 Millimeter verschieben.

Zudem gibt es auch ein Augmented-Reality-Head-Up-Display. Es verwandelt die Windschutzscheibe auf Wunsch in einen überdimensionalen Bildschirm mit einer Diagonalen von 44 Zoll, auf dem die wichtigsten Fahr- und Fahrzeuginformationen direkt in das Sichtfeld des Fahrers projiziert werden. Ein Premium-Audiosystem von Bose mit acht Lautsprechern, einschließlich eines Subwoofers, sorgt für ein besonders hochwertiges Klangerlebnis.

Das Kofferraumvolumen des Ioniq 5 beträgt 531 Liter, die sich bei vollständig umgeklappten Rücksitzen auf fast 1.600 Liter vergrößern lassen. Zusätzlichen Stauraum bietet ein Fach unter der Motorhaube (Front Trunk) mit bis zu 57 Litern Fassungsvermögen für kleinere Gepäckstücke oder Geräte.

Im Innenraum verwendet Hyundai umweltfreundliche, nachhaltig gewonnene Materialien: Die Sitze sind mit einem Leder verkleidet, das mit Pflanzenölextrakten aus Leinsamen gefärbt und behandelt wurde. Weitere Polsterungen bestehen aus Textilien, die aus nachhaltigen Fasern wie Bio-Zuckerrohr, Wolle und Garnen auf Pflanzenbasis hergestellt werden. Hyundai verwendet dabei auch Stoffe, die aus Fasern recycelter PET-Plastikflaschen gewebt sind. Oberflächen wie das Armaturenbrett, die Schalter, das Lenkrad und die Türverkleidungen sind mit einem Polyurethan-Biolack beschichtet, der aus Raps- und Mais-Öl gewonnen wird.

Ioniq 5 mit 1.600 Kg Anhängelast

Und auch das ist selten bei einem Elektroauto: Als einer der wenigen Elektro-Pkw kann der Hyundai Ioniq 5 Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 1.600 Kilogramm ziehen.

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Neben einer optionalen Panoramascheibe – also einer Scheibe, die sich über einen Teil der Dachfläche erstreckt – kann der Ioniq 5 auch mit einem umweltfreundlichen Solardach ausgestattet werden, das über die Solarzellen Energie aufnimmt, an die Batterie überträgt und so unter optimalen Bedingungen eine zusätzliche Reichweite von bis zu 2.000 Kilometern im Jahr generieren kann.

Reservierungen ab jetzt möglich

Für schnell Entschlossene bietet Hyundai ab sofort die Möglichkeit, sich direkt über ihre Website einen von weltweit auf 3.000 Stück begrenzten Hyundai Ioniq 5 in einer speziellen “Project 45”-Ausführung zu reservieren.

Das Ausstattungspaket kostet 59.550 Euro. Dabei soll im Preis je nach gewählten zusätzlichen Optionen ein Kundenvorteil von rund 5.000 Euro enthalten sein. Die limitierte Paketvariante “Project 45” beinhaltet unter anderem die größere 72,6-kWh-Batterie, Allradantrieb, Vordersitze mit Relax-Funktion, eine elektrisch verschiebbare Rücksitzbank, ein Solardach und 20-Zoll-Leichtmetallfelgen. Abzüglich der Innovationsprämie des BAFA und dem Hyundai Herstelleranteil beträgt der Preis hierfür 49.980 Euro. Die IONIQ 5 mit “Project 45” Paket werden mit Vorrang ausgeliefert und sind zum Marktstart somit die ersten Fahrzeuge in Kundenhand. Darüber hinaus erhalten die Frühbesteller des Project 45 Pakets automatisch zwei Jahre lang Zugang zum Schnelllade-Netzwerk von Ionity ohne Grundgebühr.

Vier verschiedene Antriebe

Beim Hyundai Ioniq 5 kann der Kunde zwischen mehreren elektrischen Antriebskonfigurationen wählen. Es stehen je nach Leistungsstufe bis zu zwei Elektromotoren, Heck- oder Allradantrieb zur Verfügung. Zusätzlich hat der Kunde die Wahl zwischen einer 58-kWh- oder einer 72,6 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie. Alle Varianten erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h.

Die Topmotorisierung besteht aus einem Heckmotor und einem Frontmotor mit einer Systemleistung von 225 kW (305 PS). Beide zusammen resultieren in einem Drehmoment von 605 Nm und einem dynamischen Allradantrieb. In Verbindung mit der 72,6-kWh-Batterie beschleunigt diese Variante in 5,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. In Kombination mit der 58-kWh-Batterie leisten beide E-Motoren zusammen 173 kW (235 PS). Die 100-km/h-Marke durcheilt diese Konfiguration des IONIQ 5 aus dem Stand heraus nach 6,1 Sekunden.

Neben den beiden Allrad-Varianten ist der Hyundai Ioniq 5 auch mit Heckantrieb erhältlich. In Verbindung mit der kleinen Batterie leistet das Elektrotriebwerk 125 kW (170 PS). Der Preis für diese Einstiegsvariante startet bei 41.900 Euro. Zusammen mit dem Hyundai Herstelleranteil erhält der Kunde für einen Preis von 32.330 Euro serienmäßig unter anderem die 800-Volt-Technologie, Voll-LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, zwei 12,25-Zoll-Bilschirme für das Cockpit und das Navigationssystem, eine Rückfahrkamera, beheizbare Vordersitze sowie umfangreiche Sicherheitssysteme, darunter eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage und eine intelligente Verkehrszeichenerkennung.

Mit der großen Batterie und Heckantrieb leistet der Elektromotor 160 kW (217 PS) und soll in dieser Variante die maximale Reichweite von 470-480 Kilometern nach WLTP-Norm erreichen. Bei allen Ausführungen und Antriebskombinationen liefert der Heckmotor 350 Nm, der Frontmotor 255 Nm.

An einer 350-kW-Schnellladesäule soll die Hochvoltbatterie des E-CUV in nur 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden. Eine Ladedauer von fünf Minuten genügt für eine Reichweite von 100 Kilometern nach WLTP-Norm.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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