Was kann der Kia ProCeed GT? Ist es nur ein Shooting Brake oder doch mehr? Sitzprobe!

Während SUV’s zurzeit aus dem Boden sprießen, hat sich Kia die Zeit genommen, die Kompaktklasse mit einem neuen Shooting Brake aufzumischen. Nach dem neuen Ceed und Sportswagon folgt Anfang nächsten Jahres der Proceed als GT-Line und GT. Ich war bei der statischen Premiere des Fünftürers in Barcelona dabei und habe mir einen ersten Eindruck des neuen Ceed Familienmitglieds verschafft.

 

Kombi + Coupé = Proceed GT Shooting brake

Mit dieser „einfachen“ Formel erweitert Kia die Ceed Familie. Der neue Proceed GT soll die praktischen Aspekte des Sportwagons mit sportlichem Design kombinieren.

Ist die Rechnung aufgegangen? Naja, zumindest teilweise.

Während sich die Front mit den etwas aggressiveren Scheinwerfern und dem üblichen Tigernose-Grill kaum erkennbar von den anderen zwei Ceed Modellen unterscheidet, gibt es am Heck deutlich mehr zum Staunen. Man könnte meinen, der Designer habe seine Inspiration in Zuffenhausen gefunden – was ja nichts Verwerfliches wäre: die scharfgezeichneten Rückleuchten verbunden durch ein LED Leuchtenband bilden mit der abgeflachten Shootingbreak-Heckscheibe eine durchaus überzeugende sportliche Optik.

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So ein Shooting Brake gibt ein bisschen mehr Raum her. Das Laderaumsystem ist zwar nichts Neues, trotzdem durchaus hilfreich und clever.

Der breite Stoßdämpfer und der verchromte Doppelrorhauspuff rechts und links machen das Ganze noch authentischer. Die beim GT serienmäßigen 18-Zoll Räder schaden dem Äußeren in keinem Fall.

Alles zum neuen Kia Ceed:

Die Großen dürfen vorne sitzen, die Kleinen hinten

Der ProCeed GT hat der leidigen Disskussion um den Vor- bzw. Beifahrersitz im Auto ein Ende gesetzt. So schön die elegant abfallende Dachlinie auch sein mag, viel Kopffreiheit bleibt einem im Fond dadurch nicht. 95 Zentimeter bieten einem nicht viel Luft nach oben.

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Sportlich sitzt man – fast wie in einem Stinger. Ein paar CLA-Kunden dürfte der ProCeed vielleicht hinter dem Ofen hervorlocken.

Auch bei der Beinfreiheit hält es sich mit 87,5 Zentimeter in Grenzen. Wer es sich aber vorne in den breiten, straff gepolsterten Schalensitzen des GT Modells gemütlich macht, braucht keine Platzangst zu haben. Wenn man das Lederlenkrad mit roten Nähten in der Hand hält und kurz die vielen Plastikknöpfe in der Mittelkonsole ausblendet, fühlt man sich wie am Steuer eines teuren Sportwagens.

Zusätzlicher Platz im Laderaumboden

Shooting Brake und umfangreiches Laderaumvolumen sind wie ein Sechser im Lotto – mehr als unwahrscheinlich. Kia hat sich allerdings die größte Mühe gegeben, diese Gegensätze zu vereinen. 395 Liter Ladevolumen bietet der ProCeed GT. Klappt man die Lehnen der Rückbank nach vorne, dann passt sogar noch mehr rein.

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Porsche Panamera Sport Turismo? Fast. Schön zu sehen, dass es Koreaner nicht verlernt haben, abzukupfern.

Wem das immer noch nicht reicht kann den Laderaumboden mit einem Handgriff absenken oder darunter Dinge deponieren, die nicht offen herum liegen sollen. Ein eingebautes Schienensystem ermöglicht es, Güter sicher zu transportieren. Da gibt es eigentlich nichts zu bemängeln – wir können die elektrische Heckklappe wieder schließen.

Einige Assistenzsysteme auch serienmäßig dabei

Ok, der serienmäßige 7-Zoll Touchscreen ist kein haptisches Highlight des ProCeed GT, aber dafür kann Kia mal wieder mit serienmäßigen Assistenzsystemen punkten. Sei es der Frontkollisionswarner inklusive Notfallbremsassistent, der aktive Spurassistent, der Müdigkeitswarner oder der Fernlichtassistent – das alles kostet keinen Cent mehr.

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Zur Standardausstattung gehören zudem noch Smart-Key, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Dämmerungssensoren und beheizbare Frontscheibe. Wenn es aber doch ein bisschen mehr sein darf, kann man die Assistenzsysteme unter anderem mit Frontkollisionswarner, Fußgängererkennung, Spurwechselassistent und intelligentem Parksystem aufrüsten. Sollten Sie mehr Wert auf Infotainment legen, können Sie optional ein 8-Zoll Kartennavigation inklusive Multimedia Kia Connected Service bestellen. Was soviel heißt wie: Ihr Handy mit dem Auto verbinden.

Die Topversion kommt mit 204 PS

Den Kia ProCeed wird es voraussichtlich in drei Benziner und einer Dieselvariante geben. Der GT kommt als 1.6 T-GDI Vierzylinder Benziner mit Turbolader und 204 PS und ist somit das Spitzenmodell. Laut Datenblatt soll der frontangetriebene Koreaner 265 Nm Drehmoment auf die Strecke bringen.

Fazit zum neuen Kia Proceed (2018)

Fakt ist, der Kia ProCeed GT ist eindeutig ein Hingucker und wird bestimmt für Furore sorgen. Vor allem der Mercedes CLA sollte sich vor dem Neuankömmling in Acht nehmen, denn mit dieser Vorlage und 7 Jahre Kia Herstellergarantie ist der ProCeed ein ernstzunehmender Konkurrent. Der Startpreis liegt schätzungsweise bei 18.000 Euro – auch das ist eine Kampfansage.

 Bewertung Kia ProCeed (GT) (2018) – STATISCH
 Optischer Eindruck  ++++
 Qualität Karosserie  ++++
 Lackqualität Karosserie  ++++
 Qualität im Interieur  +++
 Sitzkomfort Cockpit  +++++
 Sitzkomfort Fonds  +++
 Digitales Bedienkonzept  ++
 Raumangebot  ++++
 Gesamteindruck Kia ProCeed (GT) (2018)  ++++
   +++++ = Maximum

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