Facelift des Kia Sorento 2.2 CRDi AWD (2025) im Test: Souveräner Siebensitzer mit Technik-Update
Mit dem Facelift zum Modelljahr 2025 frischt Kia seinen Sorento auf und stattet ihn mit neuesten Technologien, einem deutlich hochwertigeren Innenraum und modernisierter Optik aus. Der getestete Kia Sorento 2.2 CRDi AWD in der Top-Ausstattung Platinum vereint Vielseitigkeit mit einem Hauch Luxus-Flair und hoher Alltagskompetenz. Was kann das rund 66.000 Euro teure SUV wirklich?
Überzeugendes SUV-Gesamtpaket – aber nicht ohne Schwächen
Der neue Kia Sorento 2025 tritt mit frischem Design, umfangreicher Ausstattung und bewährtem Antrieb auf. Unser Testwagen: der Sorento 2.2 CRDi AWD in der höchsten Ausstattungslinie „Platinum“. Und gleich vorweg: Wie er hier steht, in Vollausstattung, ist er zweifellos ein sehr wohl proportioniertes und hochwertig gestaltetes Auto. Klar, mit über 55.000 Euro ist es auch kein absolutes Schnäppchen – aber man kann es durchaus als fairen Preis bewerten.
Darüber hinaus: Der Diesel-SUV hat so gut wie alles Notwendige an Bord: Eine moderne Lichtsignatur mit Matrix-Voll-LED-Scheinwerfern, ein markantes, sauberes Design (von vorne ein bisschen Cadillac-esqe, von hinten ist der Rolls-Royce Cullinan einmal vorbeigelaufen), ein großes Raumangebot mit viel Praktikabilität, große Bildschirme und State-of-the-Art-Assistenzsystemen.
Design: Auffällig, aber nicht übertrieben
Kia hat beim Facelift des Sorento 2025 vieles richtig gemacht: Die Front ist aufrechter, die Lichtsignatur wirkt eigenständig und gleichzeitig modern. Gerade in der Platinum-Version mit großem Kühlergrill, silbernen Akzenten und 20-Zoll-Felgen wirkt das SUV stämmig, aber nicht prollig. Besonders schön: Die Rückleuchten mit ihrer vertikalen Ausrichtung – klar inspiriert von US-Modellen.

Innenraum: Viel Platz, viele Möglichkeiten
Als 7-Sitzer ist der Sorento für große Familien eine echte Option. In unserem Testwagen überzeugt vor allem die Variabilität: Die dritte Sitzreihe eignet sich für Kinder und kurze Strecken – und verschwindet bei Bedarf flach im Ladeboden.
Verarbeitungsqualität und Haptik? Für die Klasse und das Preisniveau von über 55.000 Euro größtenteils solide. Es gibt viel Hartplastik – klar –, aber an den entscheidenden Stellen ist die Anfassqualität hochwertig. Die Ziernähte sind sauber gesetzt, die Bedienoberflächen wirken durchdacht. Man merkt, dass Kia in den letzten Jahren nicht nur technologisch, sondern auch qualitativ große Fortschritte gemacht hat. Das Leder der Sitze fühlt sich angenehm robust an, und auch nach längerer Fahrt bleibt der Komfort auf hohem Niveau.

Infotainment: Mit kleinen Schwächen
Das große, gewölbte Display sieht auf den ersten Blick beeindruckend aus. Die Menüführung ist logisch, die Konnektivität mit Android Auto und Apple CarPlay funktioniert kabellos. Allerdings: Die Online-Navigation mit Zielsuche hat uns im Test mehrfach geärgert. Die Suchfunktion ist hakelig, die Grafik wirkt stellenweise nicht ganz auf Höhe der Zeit.

Hier darf Kia beim nächsten Update gern nachbessern. Auch fehlt für das Quäntchen Hochwertigkeit nicht nur eine modernere Grafik, sondern auch eine optische Weiterentwicklung der Displays: Ein entspiegeltes Glas beispielsweise und sauberer integrierte Displays würden hier nochmal die Anmutung steigern.
Komfortabler Langstrecken-Allrounder
Der Sorento fährt sich souverän, leise und langstreckentauglich. Geradeauslauf und Abrollkomfort sind gut und eher sportlich als komfortabel abgestimmt. Das gefällt, damit fährt sich der Sorento auf der Straße souverän. Der 2,2-Liter-Dieselmotor mit 194 PS liefert ein kräftiges Drehmoment von 440 Nm, das vor allem beim Anfahren und Überholen positiv auffällt. In Kombination mit dem Allradantrieb und dem 8-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe wirkt das Antriebspaket gut abgestimmt.
Dennoch: Angesichts eines Leergewichts von über zwei Tonnen könnte man sich etwas mehr Leistung wünschen. 250 PS wären aus meiner Sicht das ideale Maß für ein sportlicheres Fahrerlebnis. Im Alltag reichen die 194 PS aus – aber bei voller Beladung und auf der Autobahn könnte es etwas souveräner zur Sache gehen.
Bei der Fahrdynamik gibt es ein kleines Manko: Vor allem bei schnellen Richtungswechseln oder auf welligem Asphalt wirkt die Vorderachse leicht nervös. Diese Unruhe überträgt sich bis in die Karosserie. Vielen Fahrern wird das kaum auffallen – wer aber auf eine straffe, präzise Abstimmung Wert legt, spürt das Quäntchen Unruhe.

Fazit zum Kia Sorento 2.2 CRDi (2025)
Insgesamt ist der Kia Sorento in der 2.2l-Diesel-Ausführung aber ein stimmiger Allrounder mit nur wirklich leichten Schwächen. Er bietet viel Auto fürs Geld – besonders in den unteren Ausstattungsvarianten unterhalb von 50.000 Euro. In der getesteten Topversion Platinum wird er deutlich teurer, bleibt aber ein überzeugendes Gesamtpaket. Er ist nicht perfekt, aber verdammt nah dran. Ein echter Kandidat für die Wunschliste … in ein paar Jahren – als gepflegter Gebrauchter.
Was gefällt:
- Klare Designsprache außen und innen, modernes Interieur
- Viel Platz und hohe Variabilität (5-, 6- oder 7-Sitzer)
- Sicherer und kräftiger Antriebsstrang, gute Leistungsentfaltung
- Gute Ausstattung, hohe Sicherheitsstandards Solide Verarbeitungsqualität
Was stört:
- Leichte Unruhe im Fahrwerk bei dynamischer Fahrt
- Infotainment-System mit Schwächen in Navigation und Grafik


Technische Daten Kia Sorento 2.2 CRDi AWD (2025)
Technische Daten Kia Sorento 2.2 CRDi AWD (2025) | |
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Motor | 2.2-Liter-Vierzylinder-Diesel |
Leistung | 142 kW (194 PS) |
Drehmoment | 440 Nm |
0–100 km/h | ca. 9,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 205 km/h |
Getriebe | 8-Stufen-Doppelkupplung |
Antrieb | Allradantrieb (AWD) |
Verbrauch (Test) | ca. 7,9 l/100 km |
Tankvolumen | 67 Liter |
Kofferraumvolumen | 616–2.011 Liter (je nach Sitzkonfiguration) |
Anhängelast gebremst | 2.500 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 2.710 kg |
Leergewicht | 2.050 kg (Platinum) |
Abmessungen (L/B/H) | 4.810 x 1.900 x 1.700 mm |
Radstand | 2.815 mm |
Wendekreis | ca. 11,6 m |
Bodenfreiheit | ca. 176 mm |
Reifengröße (Platinum) | 255/45 R20 |
Laderaumlänge (max.) | ca. 2.070 mm |
