Microlino 2.0: So smart wie Smart sein könnte
Die ursprüngliche Idee von Smart aufzunehmen, sie emotional aufzuladen, in die Welt der Elektromobilität zu überführen und noch besser zu durchdenken ist nicht einfach, aber offensichtlich machbar. Keine anderen als die “Microboard-Jungs” (Kickscooter) aus der Schweiz nahmen als Vorbild die BMW Isetta und konstruierten so das kleine Elektroauto “Microlino”. Es gibt verschiedene Ausführungen des Modells: Microlino 2.0, Microlino Lite und Microletta. Die ersten Auslieferungen beginnen Anfang 2023.
Smarter als Smart
Die Entwicklungsgeschichte des ursprünglichen, “originalen” Smart (den man offiziell quer am Straßenrand einparken konnte und durfte) hängt sicherlich einigen auch heute noch ganz schön schwer im Magen: Vom Umkippen in einer steilen Garageneinfahrt über Materialschwierigkeiten und Qualitätsproblemen bis hin zu Crashtests, bei denen nach dem Crash nichts mehr vom Fahrzeug übrig blieb war bei der Entwicklung des ersten Smart fast alles dabei.
Die Idee hingegen, ein Auto zu entwickeln, das leicht, klein, wendig und dazu noch angenehm beim Ein- und Aussteigen ist, war phänomenal. Zur Idee gehörte auch, ein Team aufzubauen, das zur überwiegenden Mehrheit nicht aus der Automobilindustrie kam, damit man “ganz neu denken” konnte. Dieser Teil der Strategie wurde dem Unternehmen – wie oben kurz geschildert – auch teilweise zum Verhängnis. Dennoch werte nicht nur ich den Erfolg der ersten Generation Smart als einen großen Erfolg: Es gab Zeiten, da war gefühlt jedes dritte Auto in der Stadt ein Smart (ForTwo). Warum die Mercedes-Tochter dieses Prinzip nicht weiterverfolgt hat – vor allem in Zeiten der Elektromobilität – ist mir ein großes Rätsel.
Microlino 2.0 – ein cleveres Stadt-Elektroauto
Nun, wenn Smart es nicht macht, machen es andere. Und wie und wo sonst macht Elektromobilität mehr Sinn als in genau dieser Form. Der Microlino ist ein Leicht-Elektrofahrzeug der EU-Kategorie L7e, konzipiert als Alternative zu herkömmlichen Autos. Der Microlino hat eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h und ist in drei Batterieversionen mit einer Reichweite von 91, 177 oder 230 Kilometern (WLTP) erhältlich. Dabei benötigt er nur ein Drittel eines Parkplatzes, und dank seiner Vordertür können die Fahrgäste beim Querparken direkt auf den Gehweg aussteigen. Ziemlich clever also.
Trotz seiner geringen Größe bietet der Microlino reichlich Platz für zwei Personen nebeneinander und und der 230 Liter Kofferraum hat Platz für drei Bierkisten. Der Microlino ist in 10 verschiedenen Farben und einer Vielzahl von Innenausstattungsoptionen erhältlich, um das Fahrzeug individuell zu gestalten. Außerdem verfügt er über ein Schiebedach für das ultimative Sommerfeeling und weitere Details wie einen Sportmodus, die ihn zu einem echten Lifestyle-Fahrzeug machen.
Technische Daten Microlino 2.0
Technische Daten Microlino 2.0 (2023) | |
Maximale Geschwindigkeit | 90 km/h |
Beschleunigung (0-50km/h) | 5 Sekunden |
Leistung (nominal / peak) 12.5 kW | 12,5 kW / 19 kW |
Drehmoment | 89 Nm |
Akkugrößen | 6 kWh, 10,5 kWh, 14 kWh |
Reichweiten (WLTP) | 91, 177, 230 km |
Ladezeiten (0-80%) | 4h, 3h, 4h |
Leergewicht | 496 kg (exklusive Batterie) |
Kofferraumvolumen | 230 Liter |
Grundpreis | 15.000 Euro |
Obwohl der Microlino eine neue Produktkategorie ist wurde er nach Automobilstandards entwickelt. Für den Microlino arbeitet Micro fast ausschliesslich mit Lieferanten aus dem Automobilbereich. Zudem ist der Microlino eines der wenigen Leichtfahrzeuge weltweit, die über eine selbsttragende Karosserie aus Stahl und Aluminium verfügen.
Eine selbsttragende Karosserie ist sicherer und langlebiger als die in dieser Kategorie normalerweise verwendeten Gitterrohrrahmen. Darüber hinaus ist die Aussenhaut der Karosserie ebenfalls aus Aluminium und Stahl gefertigt.
Auslieferungen des Microlino 2.0 ab Anfang 2023
Die Auslieferung in Deutschland und anderen europäischen Ländern beginnt Anfang 2023. Der Startpreis liegt bei rund 15.000 Euro.