Wer den neuen Ford GT nicht liebt ist kein menschliches Wesen. Fragen und Antworten.
Es gibt mittlerweile nur noch sehr selten Bilder von Autos, die spektakulär genug sind, um sie sich als Desktop-Hintergrund einzurichten. Doch beim neuen Ford GT kommt man einfach nicht drum herum – so sehr man auch noch an Porsche 918 Spyder, McLaren P1 oder Ferrari LaFerrari hängt. Wer ihn nicht mag, ist einfach kein menschliches Wesen mit Emotionen und Gefühlen. Punkt. Aus. Sogar die Macher der berühmten Motorsport-Simulation Forza Motorsport nehmen ihn für Forza 6 als Coverbild. Mit dieser Premiere auf der Detroit Autoshow gestern hat kaum jemand gerechnet – umso überraschender und emotionaler war sie daher. Und auch die Technik scheint zu stimmen, denn auch Ford verzichtet auf einen großvolumigen Saug-V8 und implantiert einen kleinen BiTurbo-V6! Ende 2016 kann man den Superford kaufen.
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Soll der Ford GT nun der Nachfolger des legendären Ford GT40 in dritter Auflage sein?
Ja. Der Serienstart des Ford GT soll zum 50. Jubiläum des Dreifachsiegs für den klassischen Ford GT40 bei den 24 Stunden von Le Mans 1966 erfolgen – und das wäre schon Ende 2016. Nachdem die zweite Generation Ford GT40 zwar schön, aber technisch und fahrdynamisch etwas überholt war, folgt der erkennbare Nachfolger und macht alles besser, ganz bestimmt.
Warum verzichtet Ford plötzlich auf die typisch amerikanischen V8-Saugmotoren?
Downsizing ist eine Entwicklung, die mittlerweile nicht einmal mehr von den Amerikanern ignoriert werden kann. Zudem kommen immer striktere Verbrauchs- und Emissionsregelungen, die alle Hersteller dazu zwingen, aus kleineren Motoren mehr Leistung zu kitzeln.
Was für ein Motor ist jetzt verbaut?
Und so verbaut Ford in seinen neuen GT einen 3,5-Liter-BiTurbo-V6 mit 600 PS ein, der den mittlerweile für besonders effiziente Aggregate von Ford bekannten Namen „EcoBoost“ tragen darf. Schon seit einiger Zeit treibt dieser Motor Langstrecken-Prototypen an, wie sie zum Beispiel in der IMSA Tudor United SportsCar Championship (USCC) und bei den 24 Stunden von Daytona an den Start gehen und im letzten Jahr bislang schon 3 Siege und viele weitere Podiumsplätze erhielten. Erprobt ist er deswegen mit rund 25.000 Renn-Kilometern mehr als ausreichend.
Im Serienfahrzeug Ford GT vereint eine neu entwickelte Gemischaufbereitung die Vorteile einer Saugrohreinspritzung mit jenen einer Direkteinspritzung und sich auf diese Weise positiv auf das Ansprechverhalten aus. Hinzu kommt ein besonders reibungsarmer Ventiltrieb mit Schlepphebeln und Stützrollen. Das Triebwerk liegt in der Fahrzeugmitte und treibt über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das mit groß dimensionierten Schaltwippen hinter dem Lenkrad Befehle annimmt, nur die Hinterachse an.
Besitzt der neue Ford GT Supersportwagen auch eine Hybridtechnologie?
Nein. Ford macht es Porsche, McLaren und Ferrari nicht nach und setzt auf einen besonders effizienten konventionellen Antrieb ohne schweres Hybridsystem. Es ist eine Frage der Philosophie und der Wahl von Prioritäten. Ford hat bislang keinerlei Erfahrung mit High-Performance-Hybridsystemen und müsste eine enorme finanzielle Summe aufwenden, um solche Systeme entweder selbst zu entwickeln oder von Zulieferern zu kaufen.
Ford hat seine Prioritäten lieber auf die Entwicklung von Leichtbaumaterialien und -konstruktion sowie auf die Entwicklung von hocheffizienten Turbomotoren gelegt. Und das scheint kein Fehler gewesen zu sein.
Wie schwer oder leicht ist der neue Ford GT?
Das genaue Gewicht ist noch nicht veröffentlicht worden. Automagazine, die in Detroit live vor Ort sind, schätzen das Gewicht auf mindestens 1.350 bis maximal 1.450 Kilogramm – also Porsche 911-Niveau. Ford verspricht offiziell, „das leichteste Auto seiner Klasse“ zu haben und verwendet für Chassis, Karosserie und Fahrwerkskomponenten überdurchschnittlich viele Verbundwerkstoffe wie beispielsweise Kohlefaser und Aluminium, um eine Leistungs- und Effizienzsteigerung zu erzielen.
Der Ford GT ist doch eigentlich ein Rennwagen. Kann man die Sitz- und Lenkradposition trotzdem einstellen?
Wenn man die optisch überaus ansprechenden Flügeltüren öffnet (man muss sich nur einmal ganz konkret vorstellen, wie cool es aussieht, wenn man vor der Eisdiele diese unglaublich abgefahrenen Flügeltüren betätigt – das wahrscheinlich quälende Aussteigen lassen wir mal bei Seite – Kopfkino!) befindet man sich in einem fest verschraubten Fahrersitz ohne jegliche Einstellungsmöglichkeiten. Doch die Pedalerie sowie das Lenkrad lassen sich verstellen – womit das Problem der mehreren Fahrer auf einem Fahrzeug gelöst ist.
Kommen noch weitere Sportwagen von Ford in nächster Zeit?
Ja. Und zwar jede Menge. Ford hat gerade – analog Jaguar mit der neuen Abteilung „Special Operations“ – eine neue Hauptabteilung mit Namen „Ford Performance“ gegründet, die sich um besonders sportliche Fahrzeuge kümmern wird. Bis 2020 sollen daraus mehr als zwölf neue Sportwagen oder sportliche Modellvarianten entstehen. Schon jetzt kennen wir den Shelby GT 350, und den Mustang Shelby GT 350 R sowie die Performance-Modelle des großen und starken SUV F-150 Raptor. Der Ford Focus RS steht kurz bevor.
Besitzt der neue Ford GT auch eine aktive Aerodynamik, so wie bei Ferrari oder McLaren?
Ja, auch der neue Ford GT verfügt über eine aktive Aerodynamik. Er hat Luftleitelemente, die sich adaptiv auf die Fahrsituation einstellen. Der hierdurch generierte variable Anpressdruck ermöglicht insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten eine extrem hohe Fahrstabilität und kombiniert dies mit einem optimierten Luftwiderstandsbeiwert. Die Aerodynamik spiegelt sich auch in kleinen Karosseriedetails wider – wie zum Beispiel in der Silhouette des Supersportlers, die Anleihen an der perfekten Form eines Wassertropfens nimmt.
Aber auch der variable Heckflügel unterstützt den Supersportwagen beim Bremsen und in den Kurven: Je nach Fahrsituation und Geschwindigkeit passt er sich sowohl in der Höhe als auch in puncto Anstellwinkel situativ den Anforderungen an. Auf diese Weise sorgt er für bestmögliche Fahrleistungen und gute Sicherheitswerte.
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Wie viel wird der neue Ford GT kosten?
Das ist eine gute Frage, die derzeit noch niemand beantworten kann. Voraussichtlich aber deutlich über der 200.000er Marke.