Audi e-tron (2019): Erste Sitzprobe im vollelektrischen Audi SUV!

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Vor den Toren des US-amerikanischen Elektroauto-Pioniers Tesla stellen die Ingolstädter in San Francisco ihre neueste Errungenschaft vor: den neuen Audi e-tron. Er soll nicht nur das neue Zeitalter des deutschen Automobilbauers ankündigen, sondern vielmehr zur Ikone einer neuen Ära werden. Ich habe mir den ersten vollelektrischen Audi SUV mit Allradantrieb, 400-Volt-Netz und 408 PS Boost-Leistung vor der Premiere in Ruhe angeschaut. Erste Sitzprobe!

Audi e-tron mit 300 kW maximaler Leistung

Ein Elektroauto muss natürlich nicht nur gut aussehen, sondern auch Spaß machen, um das “Want-Have”-Gefühl bei den Kunden auszulösen. Gut ausschauen tut der neue Audi e-tron zweifelsohne – mit Parallelen zum Audi Q8.

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So ist dieser zwar deutlich maskuliner und brutaler im Exterieurdesign, spendiert dem e-tron aber durchaus einige Linien und Karosserieelemente. Mit Absicht soll der Audi e-tron nicht so bullig aussehen wie sein großer Bruder. Schließlich ist er der smarte und intelligente Vorreiter einer nicht zu unterschätzenden, wenn auch noch lange nicht ausgereiften Mobilitätszukunft.

Trotzdem: Spaß muss das Fahren bereiten. Mit 300 kW maximaler Leistung sollte der Spaß – zumindest leistungstechnisch – nicht zu kurz kommen. An der Vorderachse arbeitet eine 125 kW starke E-Maschine, an der Hinterachse sind es sogar 140 kW. Für rund 10 Sekunden ist aber eine sogenannte “Boostfunktion” abrufbar, die jene 300 kW oder 408 PS und 664 Nm Drehmoment bereitstellt. In 5,7 Sekunden geht es dann von 0 auf 100 Km/h. Bei 200 Km/h Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch abgeregelt.

Der Audi e-tron von Jaguar ist der I-Pace. Fahrbericht.

Kein MEB, sondern verlängerter Q5-Unterbau

Audi bedient sich beim Chassis des neuen e-tron nicht im Konzernregal. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Volkswagen mit seiner MEB-Plattform noch nicht so weit in der Entwicklung ist. Schließlich wollen die Wolfsburger ihren ID. erst im nächsten Jahr vorstellen.

Audi handelte eher und bastelte sich seine eigene Plattform, die auf dem Audi Q5 basiert, jedoch deutlich angepasst worden sein soll. So ist sie nicht nur länger geworden, sondern verfügt auch über angepasste Elemente, die speziell einer intelligenten Verteilung der Elektrokomponenten dient.

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Die quattro-Blister des Audi e-tron sind zwar betont, verbreitern jedoch nicht die Karosserie.

11 kW Ladestrom serienmäßig, 22 kW optional

Der auf der 400-Volt-Technik basierende Audi e-tron kann ganz bequem per mitgeliefertem Ladegerät zu Hause in der Garage geladen werden. Mit 11 Kilowatt Ladeleistung kann man den Elektro-SUV in rund acht Stunden vollladen. Audi bietet ab nächstem Jahr aber eine zweite Ladeeinheit an, die – in Kombination mit der serienmäßig vorhandenen – mit 22 Kilowatt laden kann. Die Ladezeit verkürzt sich somit um die Hälfte.

An Schnellladesäulen von bis zu 150 kW kann der Audi e-tron in einer halben Stunde zu 80 Prozent aufgeladen werden. Problem an der Sache: bislang gibt es nur rund 150 Schnellladesäulen in ganz Deutschland. Mit einer Ladung soll der e-tron – laut WLTP-Zyklus – 400 Kilometer weit kommen. Das gelingt einerseits durch die ausgefuchste Aerodynamik und andererseits durch sein ausgeklügeltes Rekuperationssystem.

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Die Proportionen ein Drittel zu zwei Drittel wurden beim Audi e-tron optisch gewahrt. Denn die Fensterlinie ist etwas gedrungener ausgeführt als beim Q5.

Audi e-tron deutlich über 2 Tonnen

Alleine die 1,65 Meter breite Akkueinheit wiegt 700 Kilogramm. Das ist eine Menge. So wird der insgesamt 4,90 Meter lange, 1,94 Meter breite und 1,61 Meter hohe Audi e-tron zum richtigen Schwergewicht. Ungefähr 2,3 Tonnen stehen für den längeren Elektro-Q5/Q6 auf der Waage.

Durch intelligente Rekuperations- und Aerodynamikfeatures soll dieses Gewicht kaschiert und nahezu neutralisiert werden. Das Prinzip dahinter? Nun: Masse hilft natürlich, bergabwärts ordentlich Energie zu rekuperieren. Auch der niedrige cW-Wert von 0,28 (bzw. 0,275 mit den optionalen Außenspiegelkameras) soll den Massennachteil zusätzlich kompensieren. Trotzdem steht fest: ein hohes Gewicht ist physikalisch immer ein Problem, da gibt es nichts wegzudiskutieren. Bis aber Akkus und Batterien einmal leichter werden, vergehen noch ein paar Silvester.

Was die Konzernkollegen von Porsche so für Elektroautos bauen?

Virtuelle Außenspiegel optional

Die virtuellen Außenspiegel integrieren je eine kleine Kamera, deren Bilder auf OLED-Displays im Interieur erscheinen. Andere Aerodynamik-Lösungen erfüllen ihren Zweck im Verborgenen, beispielsweise der vollverkleidete Unterboden mit der Aluminiumplatte zum Schutz der Hochvolt-Batterie und die Luftfederung. Sie reduzieren den Luftwiderstand ebenso wie der steuerbare Kühllufteinlass. Er integriert Kanäle zur Kühlung der vorderen Bremsen und dient als Schaltstelle des komplexen Thermomanagements mit der serienmäßigen Wärmepumpe.

Die kamerabasierten Außenspiegel sind optional. Preise wurden noch nicht genannt.

79.900 Euro Einstiegspreis

Eine auf weltweit 2.600 limitierte Sonderserie mit silbermatten Elementen an der Karosserie und speziellen Prägungen und Emblemen kann für rund 100.000 Euro geordert werden.

Wer den ganz normalen Weg zum Händler geht, startet erst einmal bei 80.000 Euro Grundpreis. Das Luftfahrwerk und einige Interieur-Komponenten, die bei konventionell angetriebenen Audi-Fahrzeugen optional sind, gibt es beim Audi e-tron serienmäßig dazu. Trotzdem sollte man mit einem Aufpreis von rund 20.000 Euro rechnen, wenn man sich einen ordentlichen und gut aussehenden e-tron bestellen möchte.

Fazit zum neuen Audi e-tron (2019)

Der Audi e-tron macht einen guten Eindruck. Denn: er basiert zwar nicht auf dem modernsten aller modernen Baukästen im Volkswagen-Konzern, sondern bedient sich der Audi-internen Plattform MLB. Sollte die Elektromobilität der Weg der Zukunft sein, ist Audi gut aufgestellt – sogar deutlich besser als Daimler mit ihrem EQC und auch besser als Tesla. Die Qualität des Letztgenanntem ist einfach nicht konkurrenzfähig zu der des etron.

 Bewertung Audi e-tron (2019) – statisch
 Optischer Eindruck  ++++
 Qualität Karosserie  +++++
 Lackqualität Karosserie  +++++
 Qualität im Interieur  +++++
 Sitzkomfort Cockpit  +++++
 Sitzkomfort Fonds  +++++
 Digitales Bedienkonzept  ++++
 Raumangebot  ++++
 Gesamteindruck Audi e-tron (2019)  ++++
   +++++ = Maximum

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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