Unser neues Auto: VW Polo GTI (2020)
Kompakt, leicht, flink – und trotzdem mit 5 Sitzplätzen und ordentlich Kofferraumvolumen: Der Polo GTI hat bei mir gewonnen. Und so haben wir uns die kleine Rakete in Flash-Rot, Baujahr 2019, Erstzulassung Januar 2020 zugelegt. Für unter 22.000 Euro mit unter 18.000 Kilometern. Warum Polo GTI? Und warum keinen Handschalter? Und warum genau dieser Modellgeneration? Ich kläre auf.
Schwachpunkt: Bremsen
Einer meiner ersten Testwagen überhaupt bei AUTOmativ war im Jahr 2015 (krass, wie lange das jetzt her ist) ein Polo GTI mit 192 PS aus dem 1,8-Liter-Vierzylinder. Schon dieses Auto war damals flink – und fahrdynamisch großartig: Ein straffes Fahrwerk, relativ wenig Gewicht und ordentlich Leistung. In den Serpentinen der Vogesen hatte man da verdammt viel Spaß.
Und auch in den Kurven im Schwarzwald hatte man Spaß. Nur leider fehlte bei dieser Generation noch eine intelligente Regelung der Vorderachse. Und so trieb es den Vorderwagen ziemlich aus den Kurven, weil ja die Vorderachse – so wie heute – auch gleichzeitig die Antriebsachse war. Ich erzähle es im Video oben detaillierter, aber, ja, ich setzte das Auto mal volle Kanne gegen den Randstein, sodass ein Stück der vorderen Felge herausbrach und wir das ganze Rad vor Ort wechseln mussten.
Und bevor das ganze passierte war in den Vogesen als auch im Schwarzwald ziemlich schnell klar: Die Bremsen (312er Bremsscheiben an der Vorderachse und den 270er Bremsscheiben an der Hinterachse) des Polo GTI haben zwar einen schönen Druckpunkt und sind gut zu dosieren, fangen aber schnell an zu faden. Im Schwarzwald haben sie sogar leicht angefangen zu qualmen. Schwachstelle Bremsen – und das bis heute.

Danach haben wir in der Redaktion die darauffolgende Generation Polo GTI begleitet und sind das Auto mehrere tausend Kilometer gefahren. Wir waren im Studio mit dem Prototypen, dann auf der Rennstrecke auf Mallorca, waren mit ihm am Wörthersee, in Wien, in den Alpen – einfach überall.
Kauf-Tipp: Nord-Süd-Gefälle beachten und nutzen
Das hat mich aber trotzdem nicht davon abgehalten einen Polo GTI zu kaufen. Die Bremsen sind zwar nicht viel standfester geworden, dennoch ist der Polo GTI eines der besten Gesamtpakete in dem Segment. Neben einem phänomenalen Polo Diesel, den ich vorher gefahren habe (R.I.P. Diesel) ist der Polo GTI wahrscheinlich wertstabiler – und er sieht knackiger aus.
Meine Anforderungen waren also: Ein kleines, flottes Auto, das möglichst Wertstabil bleibt und womit man die längeren Strecken gut und zügig hinter sich bringen kann. Und das günstig im Unterhalt ist und dabei noch guten Stauraum mit sich bringt.

Wichtig beim Kauf eines Autos generell (und das habe ich bei der mehrmonatigen Suche nach dem Polo GTI auch gemerkt): Das Nord-Süd-Gefälle in Deutschland. Autos im Norden von Deutschland sind meistens teurer als die im Süden. Woran das liegt konnte mir bislang niemand sagen, aber selbst die örtlichen Händler bei uns in Braunschweig bestätigten mir das.
Zum Zeitpunkt des Kaufs im September diesen Jahres war unser Polo GTI mit nahezu Vollausstattung der günstigste Polo GTI in ganz Deutschland – mit unter 18.000 Kilometern Laufleistung und 21.980 Euro Gesamtpreis.

Ausstattung und Daten
Unser Polo GTI ist Baujahr 2019, Erstzulassung Anfang 2020. Er verfügt über das 6-Gang-DSG DQ250. Der Motor ist der EA888 2.0 Liter TSI, der im Polo GTI Facelift 207 PS leistet – bei unserem Polo GTI “nur” 200 PS. Die 320 Nm Drehmoment blieben unverändert, auch im Facelift.
In 6,7 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 237 Stundenkilometern. Der VW Polo GTI bringt 1.355 Kilogramm auf die Waage. Wichtig beim Polo GTI war mir tatsächlich das 6-Gang-DSG, weil es direkter, leicht „ruckeliger“, zackiger und knackiger ist. Damit hängt der Kompakte besser am Gas als das Facelift und die Schaltvorgänge sind (gefühlt) schneller. Mehr Feeling.

Damals, also im Jahr 2019/2020 kostete der VW Polo GTI ab 23.950 Euro. Mit ein paar Optionen konnte man durchaus unter 30.000 Euro bleiben. Der Neupreis unseres Polo GTI lag damals bei rund 29.000 Euro, hat nahezu alles an Bord (ACC, die großen Brescia-Felgen, die für mich “richtige” Innenausstattung (Dekor, Sitze) sowie die Klimaautomatik, Multifunktionslenkrad, großes Multimediasystem, virtuelles Cockpit) außer Beats Audio und ein Schiebedach! Schiebedach ist ohnehin nur ein Risiko-Faktor.
Warum kein Handschalter-Polo GTI?
Ein VW Polo GTI Handschalter hätte mich schon gereizt, aber er ist einfach zu selten und kaum auf dem Markt. Außerdem ist DSG schneller 😉 Und Schalten am Lenkrad macht durchaus Spaß.